GOETHE-ZERTIFIKAT C1 - Übungssatz 01 > Lesen
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 70 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und –teilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
In diesem Prüfungsteil sollen Sie mehrere Texte lesen und die dazugehörenden Aufgaben lösen. Sie können mit jeder beliebigen Aufgabe beginnen.
Schreiben Sie bitte Ihre Lösungen entweder in den elektronischen Antwortbogen oder markieren Sie das entsprechende Auswahlfeld.
Hilfsmittel wie zum Beispiel Wörterbücher oder Mobiltelefone sind nicht erlaubt.
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 25 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und –teilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Ergänzen Sie im folgenden Text die fehlenden Informationen.
Lesen Sie dazu den Artikel “Erfolgreiche Elternseminare”. Tragen Sie Ihre Lösungen in die Eingabefelder (1 bis 10) ein.
Gewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.
Eltern klagen, dass ihre Kinder ihnen nicht gehorchen, Streit den Alltag bestimmt. Lehrer klagen über freche bis gewalttätige Schüler und das fehlende Interesse der Eltern an der Schule. Sie fühlen sich mit der Aufgabe überfordert, gleichzeitig Erziehungs- und Bildungsarbeit leisten zu müssen.
Die Berliner Lehrerin Eva Schmoll wollte diesen Zustand nicht als unabwendbares Schicksal hinnehmen. Sie suchte nach Lösungsmöglichkeiten und entdeckte ein Elterntrainingsprogramm, das seit dreißig Jahren in den USA mit Erfolg praktiziert wird.
Zunächst ohne staatliche Unterstützung führte sie 2004 an ihrer Schule Elternseminare ein. Deren Grundidee: Bildung gibt es nicht ohne Erziehung. Und das bedeutet, dass Eltern und Lehrer gemeinsame Sache machen müssen. Um zu diesem Ziel zu gelangen, musste das Vertrauen der Eltern in die Institution Schule zurückgewonnen werden. Dass dies nicht vorhanden war, zeigte sich auf den Elternabenden: Immer weniger Mütter und Väter kamen. Gesprächsangebote wurden nicht angenommen oder erst dann, wenn die Probleme der Kinder in der Schule so massiv waren, dass sie sich nicht mehr ignorieren ließen. In den Elternseminaren soll dieses Vertrauen neu entstehen, indem man ein gegenseitiges Verständnis schafft für die Probleme im Umgang mit den Kindern. Dafür schlüpft man auch mal in die Rolle des anderen – und auch in die der Kinder.
Das Modell, das Frau Scholl anfangs in Eigeninitiative gestartet hat, entwickelte sich so positiv, dass bereits 32 Berliner Schulen Elternseminare anbieten und über dreißig weitere Schulen in Berlin und Brandenburg demnächst diese Seminare einführen werden. Inzwischen kümmert sich das Landesinstitut für Schule und Medien im Auftrag der Schulverwaltung um die neuntägige Ausbildung der Lehrkräfte zu Elterntrainern und übernimmt auch die Kosten.
Die ausgebildeten Elterntrainer arbeiten mit kleinen Gruppen von acht bis zwölf Teilnehmern. Die Gruppen sind bewusst klein gehalten, um eine offene Diskussion zu ermöglichen. Schließlich geht es um sehr private Probleme – auch wenn die behandelten Themen wie Taschengeld, Fernsehkonsum, Mitarbeit im Haushalt, Hausaufgaben oder Schuleschwänzen im Prinzip alle Eltern betreffen. Dieses Gemeinsame ist es auch, was die Eltern an den Seminaren schätzen. Sie sind erleichtert, wenn sie merken, dass sie mit ihren Schwierigkeiten nicht allein sind.
Dass viele Eltern die Seminare akzeptieren, war nicht immer so. Trotz Informationsbroschüren, gutem Zureden und mehr als 200 Telefonaten nahmen beispielsweise nur drei Eltern am ersten Programm einer Hauptschule teil. Da es kein rechtliches Mittel gibt, die Eltern zu einer Teilnahme an den Seminaren zu verpflichten, kam man in dieser Schule auf die Idee, die Eltern zu ihrem Glück zu zwingen: Der Besuch des Elternseminars ist Teil einer “Bildungsvereinbarung”, einer Art Vertrag, der von Eltern, Schülern und Schule geschlossen wird. Alle Parteien verpflichten sich darin, bestimmte Regeln einzuhalten. Eltern, die im Seminar häufig fehlen oder gar nicht erst erscheinen, laufen Gefahr, dass ihr Kind die Schule verlassen muss.
Eine betroffene Mutter hielt Vertrag und Elternseminar für eine neue Variante von “Pädagogenquatsch”, der bestimmt nichts bringe. Nun ist sie überzeugt. Sie respektiert anders als früher die Arbeit der Lehrer und ist dankbar, Denkanstöße für die Erziehung ihrer zwei Söhne zu bekommen oder ein paar Tipps und Tricks, wie sich familiäre Konflikte, wenn nicht vermeiden, so doch entschärfen lassen.
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Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 70 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und –teilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Lesen Sie bitte die vier Texte. In welchen Texten (A bis D) gibt es Aussagen zu den folgenden Themenschwerpunkten 1 bis 5?
Kopieren Sie aus den Texten jeweils den gesamten Satz vom ersten Buchstaben bis zum Punkt, der Ihrer Meinung nach die Lösung enthält.
Fügen Sie diesen Satz dann in das entsprechende Eingabefeld ein.
Richtig kopierter und in das Eingabefeld eingetragener Text: 1 Punkt. Ein Satz reicht.
Sollten Sie ausschließlich mit der Tastatur (also ohne Maus) arbeiten, beachten Sie unsere Hinweise auf der “Hilfe”-Seite unter “Tastaturnavigation”.
Bitte beachten Sie auch die Beispiele.
Text A
Text B Wir hatten da so ein Bild von einer Schafherde, die durch die Gegend getrieben wurde, ohne Zeit zu haben, wirklich etwas zu sehen und zu erleben. Zu Text B
Text C
Text D Vor dieser Skandinavienrundreise mit Schiff und Bus hatte ich einen Haufen Vorurteile, vor allem Angst, mit dummen Leuten zusammen sein zu müssen und nur die Oberfläche, Postkartenbilder beziehungsweise Klischees zu sehen. Zu Text D
Seit ich in der Schule zum ersten Mal mit der Geschichte der alten Völker und Kulturen im heute so genannten Nahen Osten bekannt gemacht wurde, hat besonders Persien mich interessiert. Persepolis, schon der Name dieser Stätte mit ihren Skulpturen und Reliefs war wie Musik für mich. Und dann die Pracht der Moscheen und Paläste. Ich las Gedichte von Hafiz und Goethes West-Östlichen Diwan und wollte unbedingt Archäologie studieren. Aber dann habe ich doch die väterliche Baufirma übernommen und war mit Arbeit überlastet. Im letzten Jahr habe ich mir dann den Traum der Persienreise wahr gemacht. Für eine geführte Gruppenreise habe ich mich entschieden, weil ich nicht die Zeit dafür hatte, mir individuell eine Route zusammenzustellen und mir das alles zu kompliziert war – Hotels buchen, Visum beschaffen, Öffnungszeiten checken und so weiter. Ich kann ja auch die Sprache nicht. Aber das mit der Sprache war dann gar nicht schlimm. Die Leute, die ich getroffen habe, waren sehr offen, viele konnten ein bisschen Englisch, Französisch oder sogar Deutsch. Es kam immer wieder zu sehr interessanten Begegnungen. Ja, ich muss sagen, meine Entscheidung für diese Art des Reisens war richtig. Allein hätte ich nie so viel besichtigen können und dazu noch so bequem.
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Als mein Mann noch lebte, wären wir nie auf die Idee gekommen, eine Gruppenreise zu machen. - Beispiel - Wir hatten da so ein Bild von einer Schafherde, die durch die Gegend getrieben wurde, ohne Zeit zu haben, wirklich etwas zu sehen und zu erleben. - Beispiel Ende - Als ich dann diese Busrundreise durch Südengland buchte, hatte ich größte Bedenken. Nun, ich bin jetzt ja Witwe. Wenn ich wieder reisen und nicht traurig allein herumziehen und im Hotel hocken wollte, blieb mir nichts anderes übrig. Und die Dame im Reisebüro redete mir gut zu, der Veranstalter sei okay, viele Kunden kämen zufrieden zurück, die Reiseleitung wäre kompetent. Nun, die Hotels waren zwar nicht so gut, wie ich erwartet hatte, dafür war die Gruppe umso angenehmer. Keiner tanzte aus der Reihe. Es ergaben sich schnell Kontakte. Mit einigen Mitreisenden treffe ich mich noch heute. Max, unser Reiseleiter, hatte ein gutes Gefühl für Menschen. Er verstand es, von Anfang an für eine gute Gemeinschaft und eine freundschaftliche Stimmung zu sorgen. So organisierte er zum Beispiel statt des Mittagessens in einem Restaurant Picknicks, bei denen jeder seinen Beitrag leisten musste, was allen Spaß machte. Und am Abend versammelte er den größten Teil der Gruppe in der Hotelbar, wo wir dann über das am Tag Erlebte und Gesehene sprachen.
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Ob ich so etwas noch mal machen würde? Da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube eigentlich nicht. Man unterliegt bei so einer Gruppenreise doch einem ziemlichen Zwang. Alles ist genau geplant, für individuelle Interessen ist überhaupt kein Raum. Das nervt mich, weil ich ein sehr spontaner Typ bin, der sich nicht gern bevormunden lässt. Na und dann die werten Mitreisenden, die haben mich noch mehr genervt. Die Mehrheit waren so richtige Spießer. Die meisten auch schon im Rentenalter. Zwischen denen und mir gab es kaum Gemeinsamkeiten. Ich versteh gar nicht, wie man bei den tollen Eindrücken immer noch was zum Meckern findet – Essen, Hotel, Wetter. Es ist doch klar, dass China anders als Deutschland ist, deswegen fährt man ja hin! Und warum kann man sich nicht an das Essen mit Stäbchen gewöhnen oder über sich selber lachen, wenn man sich ungeschickt anstellt? Unsere Reiseleiterin tat mir manchmal richtig leid. Na ja, auf jeden Fall hat der Preis gestimmt, das Angebot war schon konkurrenzlos billig und die Nebenkosten hielten sich echt in Grenzen. Nach China möchte ich irgendwann noch einmal. Es ist fantastisch, wie so ein Riesenreich sich auf den Weg in die Moderne macht, überall wird gebaut, alles pulsiert. Spannend!
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Mit einer Gruppe auf Reisen gehen? - Beispiel - Vor dieser Skandinavienrundreise mit Schiff und Bus hatte ich einen Haufen Vorurteile, vor allem Angst, mit dummen Leuten zusammen sein zu müssen und nur die Oberfläche, Postkartenbilder beziehungsweise Klischees zu sehen. - Beispiel Ende - Ich habe dann aber doch gebucht. Fragen Sie mich nicht, warum. Wir fuhren abends in Travemünde bei ruhiger See und Sternenhimmel los. Nach einem Tag in Helsinki ging es im Bus weiter bis hoch zum Nordkap. Diese Weite, diese riesigen Wälder, diese einsamen Seen! Ich kann heute nur jedem diese Reise zur Nachahmung empfehlen. Von Anfang an klappte alles wie am Schnürchen und die Eindrücke waren überwältigend. Die Mitternachtssonne hatte ich mir gar nicht richtig vorstellen können, so eine andauernde Helligkeit ist schon grandios. Und dann die Landschaft! So abwechslungsreich. In Norwegen steht man hoch oben auf einem Berg und unter einem das Blaugrau des Meeres oder das klare Wasser eines Fjords. Ich habe wie eine Verrückte fotografiert und stelle gerade am PC eine Fotoschau zusammen. Ich glaube, ich könnte fast professionell einen Vortrag halten. Das habe ich nicht zuletzt unserer Reiseleiterin zu verdanken, die uns bestens informierte, auf alle Fragen eine Antwort wusste. Ihre Erklärungen waren nie langweilig, sondern lebhaft und anschaulich. Aufgrund ihrer Anregungen lese ich jetzt auch viel skandinavische Literatur und höre Musik von dort.
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Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 15 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und –teilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Lesen Sie bitte den folgenden Text, und wählen Sie bei den Nummern 21 bis 30 die Wörter ( a, b, c oder d ), die in den Satz passen.
Es gibt jeweils nur eine richtige Antwort.
Markieren Sie Ihre Antwort mit der Maus oder der Tabulator- + Pfeiltaste.
Aufgaben 1 bis 3 0 von 25 Punkten
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