Goethe-Zertifikat C1, Modellsatz: barrierefrei online üben

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Goethe-Zertifikat C1, Modellsatz: barrierefrei online üben

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Lesen

Prüfungszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 65 Minuten

Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den "Durchführungsbestimmungen" geregelt.

Das Modul Lesen hat vier Teile. Sie lesen mehrere Texte und lösen Aufgaben dazu. Sie können mit jeder Aufgabe beginnen. Für jede Aufgabe gibt es nur eine richtige Lösung.

Markieren Sie bitte mit der Maus oder der Tabulatortaste die richtige Antwort oder schreiben Sie in das entsprechende Eingabefeld Ihre Antwort.

Hilfsmittel (z.B. Wörterbücher, Handys/mobile Endgeräte) sind nicht erlaubt.

Übersicht

Teil 1

Vorgeschlagene Arbeitszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 10 Minuten

Sie lesen in einer Zeitschrift einen Artikel über ein Unternehmen in der Tourismusbranche. Wählen Sie für jede Lücke die richtige Lösung.

Lückentext: Junge Unternehmen der Tourismusbranche StadtTours

In Deutschland werden jeden Tag neue Start-ups gegründet. Eines von ihnen wollen wir heute vorstellen: StadtTours.

Der Name ist Programm – das Unternehmen hat sich auf Reisen spezialisiert, für die man nicht lange in die Ferne schweifen muss. 20 Teams in ganz Deutschland zeigen ausgewählte Städte aus ungewohnten, spannenden Perspektiven. Die Reisenden werden eingeladen, die besuchte Stadt und ihre Umgebung zu „entziffern", und kommen darüber ins Gespräch. Auf ihren Entdeckungsreisen besichtigen sie nicht nur touristische Attraktionen, sondern auch Geschichten aus dem Alltagsleben der jeweiligen Stadt. Die teilnehmenden Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke in kulturelle, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge und bekommen so ein facettenreiches Bild von historischen Entwicklungen und Bräuchen der Stadt, die z. B. auch Fotos oder Anekdoten veranschaulicht werden. Dabei werden die Interessen der Gäste berücksichtigt: Ob nun in Millionenstädten wie Berlin, Hamburg und München oder in einer der anderen 17 Städte – die Programme passen sich den Wünschen der Gäste an, nicht .

Das Start-up hat Standards entwickelt, in allen angebotenen Städten eine hohe Qualität der Programme gewährleisten sollen. Ob Historiker*innen, Geograf*innen, Journalist*innen, Schauspieler*innen oder Schriftsteller*innen: All diese Expertinnen und Experten bringen nicht nur Fachkompetenz, sondern darüber hinaus auch Erfahrung Umgang mit Gruppen mit. Von Anfang an praktiziert das junge Unternehmen die Idee des sanften Tourismus. Seine Gründer waren Wegbereiter für umwelt- und sozialverträgliches Reisen sowie für zeitgemäßen und nachhaltigen Tourismus.

Die Angebote der einzelnen Reise-Teams städtetouristische Ansprüche mit Niveau: Stadtspaziergänge mit App zum selbstständigen Erkunden, Stadtspiele als Wettbewerbe für größere Gruppen, lebendige Lesungen zur Stadtgeschichte, Rundfahrten mit E-Bikes und E-Rollern oder mit dem „normalen" Fahrrad – im vielfältigen Angebot ist alles, was Spaß verspricht. Jede Stadt hat ihren ganz eigenen Charme. hat jedes StadtTours-Team überall einzigartige Programme für seine Besucherinnen und Besucher vorbereitet. Die Reisen eignen sich für Gruppen jeden Alters, besonders jedoch für Schulklassen.

Junge Unternehmen in der Tourismusbranche

StadTours

In Deutschland werden jeden Tag neue Start-ups gegründet. Eines von ihnen wollen wir heute vorstellen: StadtTours.

Der Name ist Programm – das Unternehmen hat sich auf Reisen spezialisiert, für die man nicht lange in die Ferne schweifen muss. 20 Teams in ganz Deutschland zeigen ausgewählte Städte aus ungewohnten, spannenden Perspektiven.

Die Reisenden werden eingeladen, die besuchte Stadt und ihre Umgebung zu „entziffern", und kommen darüber ins Gespräch.

Auf ihren Entdeckungsreisen besichtigen sie nicht nur touristische Attraktionen, sondern auch Geschichten aus dem Alltagsleben der jeweiligen Stadt.

Die teilnehmenden Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke in kulturelle, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge und bekommen so ein facettenreiches Bild von historischen Entwicklungen und Bräuchen der Stadt, die z. B. auch Fotos oder Anekdoten veranschaulicht werden.

Dabei werden die Interessen der Gäste berücksichtigt: Ob nun in Millionenstädten wie Berlin, Hamburg und München oder in einer der anderen 17 Städte – die Programme passen sich den Wünschen der Gäste an, nicht

Das Start-up hat Standards entwickelt, in allen angebotenen Städten eine hohe Qualität der Programme gewährleisten sollen.

Ob Historiker*innen, Geograf*innen, Journalist*innen, Schauspieler*innen oder Schriftsteller*innen: All diese Expertinnen und Experten bringen nicht nur Fachkompetenz, sondern darüber hinaus auch Erfahrung Umgang mit Gruppen mit.

Von Anfang an praktiziert das junge Unternehmen die Idee des sanften Tourismus. Seine Gründer waren Wegbereiter für umwelt- und sozialverträgliches Reisen sowie für zeitgemäßen und nachhaltigen Tourismus.

Die Angebote der einzelnen Reise-Teams städtetouristische Ansprüche mit Niveau: Stadtspaziergänge mit App zum selbstständigen Erkunden, Stadtspiele als Wettbewerbe für größere Gruppen, lebendige Lesungen zur Stadtgeschichte, Rundfahrten mit E-Bikes und E-Rollern oder mit dem „normalen" Fahrrad – im vielfältigen Angebot ist alles, was Spaß verspricht.

Jede Stadt hat ihren ganz eigenen Charme. hat jedes StadtTours-Team überall einzigartige Programme für seine Besucherinnen und Besucher vorbereitet. Die Reisen eignen sich für Gruppen jeden Alters, besonders jedoch für Schulklassen.

Teil 1

Beispiel 0

Lücke 1

Lücke 2

Lücke 3

Lücke 4

Lücke 5

Lücke 6

Lücke 7

Lücke 8

Zu den Lösungen – Teil 1
1
erfahren
2
mithilfe von
3
umgekehrt
4
die
5
im
6
somit
7
erfüllen
8
Entsprechend

Teil 2

Vorgeschlagene Arbeitszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 20 Minuten

Sie lesen im Internet einen Artikel über eine Studie zur Handynutzung in Familien. Wählen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung.

Aufgabentext: Familien im Fokus Der elterliche Handykonsum und seine Folgen

Laut einer jüngst in einer englischsprachigen Zeitschrift veröffentlichten Studie verursacht die häufige, intensive Beschäftigung vieler Eltern mit dem Handy bei ihren Kindern Frust, Wut, Stress sowie Verhaltensauffälligkeiten. Dennoch ist es nach wie vor die Internetnutzung der Sprösslinge, die ihre Zeit am Handy oder Tablet mit Spielen und Serien verbringen, die zu Diskussionen im Familienkreis führt. Wenn Eltern dasselbe tun, scheint ihnen das jedoch meist kein Grund zur Besorgnis zu sein, sondern gilt als Teil ihrer individuellen Freiheit. Als Erwachsene wissen sie schließlich selbst am besten, was sie gerade brauchen, um glücklich und gesund zu bleiben, so argumentieren sie zumindest oft selbst.

Es besteht allerdings kein Zweifel daran, dass in Familien mit Eltern, die ihr Smartphone nur schwer zur Seite legen können, die Kommunikation unter den Familienmitgliedern leidet: Das Handy wird zum Kommunikationsmittel Nummer eins, der ausführliche Eltern-Kind-Austausch fehlt. Diese ungesunden Auswirkungen auf die sozialen Kontakte in der Familie haben in vielen Fällen eine gestörte Sprachentwicklung der Heranwachsenden zur Folge, die sich auch in schlechteren Noten widerspiegelt. Die Unterstützung bei den Hausaufgaben bleibt notgedrungen unzureichend, wenn die Eltern währenddessen mit dem Handy spielen. Fordern die Kinder dann Beachtung ein, reagieren zahlreiche Eltern eher verärgert oder gereizt.

Das Forschungsteam der Studie hat in einem Langzeitexperiment untersucht, ob Kinder in Konkurrenz mit den Smartphones ihrer Eltern stehen. Dafür baten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 195 Elternpaare mit mindestens einem Kind unter fünf Jahren darum, sechs Monate lang Auskunft über ihre tägliche Smartphone-Nutzung zu geben. Zugleich wurden sie befragt, wie sich das Verhalten der Kinder während des Beobachtungszeitraums entwickelt hat. Lenkten sich Eltern wiederholt mit dem Handy ab, verhielten sich ihre Kinder häufiger auffällig, das heißt, sie quengelten und jammerten viel oder bekamen unverhältnismäßig starke Wutausbrüche. Sobald die Unterfünfjährigen jedoch das Handy selbst als Spielzeug erhielten, wurden sie ruhig und machten einen zufriedenen Eindruck.

Die Dynamik solcher Situationen gleiche einem Teufelskreis, argumentieren die Autorinnen und Autoren der Studie. Einige an der Untersuchung beteiligte Eltern räumten ein, dass sie besonders in Situationen nach dem Smartphone griffen, in denen sie sich von ihren Kindern gestresst fühlten. Das Handy biete ihnen eine Art Flucht aus dem Chaos, in das die Betreuung von Kindern ausarten kann. Sogar die Beschäftigung mit Problemen am Arbeitsplatz wurde in diesem Kontext als entspannende Tätigkeit empfunden.

Kinder, auch das hat die Studie gezeigt, reagieren sensibel auf den Verlust von Aufmerksamkeit seitens ihrer Eltern. Die Expertinnen und Experten schlussfolgern: Wer sich weniger auf seine Kinder einlässt, bekommt auch schwerer Zugang zu ihnen. Jedes Familienmitglied lebt dann letztendlich in seiner eigenen Welt und nimmt nur noch seine eigene Realität wahr.

Die Expertinnen und Experten geben Empfehlungen, wie sich wirksam Abhilfe schaffen lässt. Natürlich dürfen sich Eltern auch mal ausklinken, bevor sie sich zwischen den Ansprüchen der Familie zerreiben. Auch Mütter und Väter sind nur Menschen, und das natürliche Bedürfnis nach Zerstreuung verschwindet nicht mit dem Kinderglück. Hier kann das Telefon durchaus helfen. Doch darf nicht vergessen werden, im Familienalltag handyfreie Zeiten und Rituale zu schaffen. Bei gemeinsamen Mahlzeiten, beim Spieleabend oder dem Zubettgehen hat das Handy nichts zu suchen.

Aktuell liegt auch das Handy-Fasten im Trend, das sich gemeinsam mit den Kindern anwenden lässt. Auf diese Weise hat die ganze Familie etwas davon: Ob einen Monat, eine Woche oder drei Tage – der freiwillige Verzicht bringt die Menschen wieder ohne digitale Ablenkung an einem Tisch zusammen. Und wo vorher Schweigen war, könnte schon bald ein reger Gedankenaustausch entstehen. Ohne Handy können Eltern auch ihre Freizeit wieder bewusster mit den Kindern verbringen und gemeinsame Unternehmungen planen. Je nach den Vorlieben sollte eine Aktivität gewählt werden, die alle Familienmitglieder einbindet. Falls dennoch Kompromisse notwendig sind, sollte jede und jeder zugestimmt haben. Um eine passende Aktivität zu finden, können auch der Freundes- oder Bekanntenkreis oder entsprechende Portale im Internet befragt werden. Die einen entscheiden sich dann für das Anlegen eines Gemüsebeets im Gemeinschaftsgarten, die anderen für eine Schnitzeljagd durch die Stadt – alles ist erlaubt, Hauptsache, es macht Spaß und das Handy wird nur für Fotos aus der Tasche genommen.

Aufgaben

Aufgabe A9 Innerhalb der Familien wird oft thematisiert, …
Aufgabe A10 Welche Folgen hat der Handykonsum der Eltern bei den Kindern?
Aufgabe A11 Was wurde in einem Experiment mit Elternpaaren untersucht?
Aufgabe A12 Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hilft das Handy den Eltern …
Aufgabe A13 Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern leidet unter …
Aufgabe A14 Den Eltern wird empfohlen, …
Aufgabe A15 Bei der Freizeitgestaltung muss berücksichtigt werden, dass …
Zu den Lösungen – Teil 2
9
ob sich Kinder zu viel online beschäftigen.
10
Nachlassen der schulischen Leistung.
11
Auswirkungen des Handykonsums von Eltern.
12
Anspannung abzubauen.
13
verminderter elterlicher Zuneigung
14
die Handynutzung bewusst zu reglementieren.
15
alle Mitspracherecht bei der Entscheidung haben.

Teil 3

Vorgeschlagene Arbeitszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 20 Minuten

Sie lesen in einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift einen Kommentar. Welche Sätze passen in die Lücken? Zwei Sätze passen nicht.

Lückentext: „Manager-Müdigkeit" – eine bedrohliche Entwicklung in Führungsetagen?

Landauf, landab werden derzeit zahlreiche Unternehmen mit einem neuen Phänomen konfrontiert: „Manager-Müdigkeit". Das mag recht harmlos klingen, bezeichnet jedoch für viele Unternehmen einen bedenklichen Trend. Zu den Lösungsoptionen Konkret bedeutet es, dass weniger als 10 % der Beschäftigten auf einer Führungsposition arbeiten möchten.

Das Problem ist weit größer, als erste Umfragen erwarten ließen. In den Chefetagen fehlt nicht nur der Nachwuchs. Zunehmendes Desinteresse an Führungsposten ist auch bei jenen festzustellen, die bereits im Management tätig sind. Zu den Lösungsoptionen Mehr als die Hälfte von ihnen fühlt sich beispielsweise gestresst oder empfindet die Anforderungen der Berufswelt als stetig wachsend. Ein Drittel der Managerinnen und Manager ist von den Aufgaben überfordert und würde es sogar bevorzugen, nicht mehr Teil der Arbeitswelt zu sein.

Abstrahiert man vom Einzelschicksal und stellt sich die Folgen dieser neuen Einstellung für Unternehmen – egal welcher Größe – vor, dann kann man ermessen, was für ein eklatantes Problem da auf unsere Wirtschaft zukommt. Denn ohne Führungskräfte sind Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes „führungslos". Zu den Lösungsoptionen Wer plant, wer konzipiert, wer übernimmt die Verantwortung? Wenn diese Positionen nicht mehr besetzt werden können, wird nicht nur der Profit der Firma zurückgehen, sondern alle Mitarbeitenden werden unter den Folgen zu leiden haben.

Die interessante Frage lautet: Wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung? Früher träumten zahlreiche zielstrebige Jura- oder BWL-Studierende von einer steilen Karriere in Unternehmen. Zu den Lösungsoptionen Sicherlich sind die Ursachen für diese tiefgreifende Veränderung vielschichtig, jedoch war der Prozess kontinuierlich und absehbar. Ein wichtiger Grund könnte der moderne Erziehungsstil sein. Obwohl die Eltern der heutigen Jugendlichen lange nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren aufgewachsen sind, konnten sie der Versuchung nicht widerstehen, ihre Kinder zu verwöhnen. Die Kinder erhalten viel und das meist ohne große Gegenleistung. Zu den Lösungsoptionen Warum sollten sie Tätigkeiten auf sich nehmen, die sie unangenehm oder anstrengend finden? Diese Einstellung der jungen Generation hat großen Einfluss auf ihren beruflichen Werdegang.

Im Berufsleben der Kinder treten Eltern in den Hintergrund. Ganz im Gegensatz dazu steht die Schullaufbahn, in deren Verlauf sie ihre Söhne und Töchter durch zahlreiche Lehrergespräche und die Finanzierung von Hausaufgabenhilfe oder Nachhilfestunden unterstützen können. Zu den Lösungsoptionen Jedoch bleibt die Frage offen, ob die Kinder nicht auch ohne ein solches „Rundum-sorglos-Paket" erfolgreich den Schulabschluss schaffen und später davon profitieren würden. Übertriebene Förderung in der Schule kann im Arbeitsleben nämlich ebenfalls als Karrierehindernis wirken. So setzen einige der Geförderten andere Prioritäten im Leben. Zu den Lösungsoptionen Denn Freizeit geht für sie vor Arbeitsverpflichtungen – man kümmert sich lieber um sich selbst als um das Firmenwohl.

Für jeden individuell mag dies eine kluge Entscheidung sein, als genereller Trend ist es jedoch problematisch. Verschärft wird die negative Entwicklung durch die schon ermüdeten Managerinnen und Manager, die aktuell Führungspositionen innehaben. Zu den Lösungsoptionen So äußern sie mehr oder weniger unverhohlen: Sollen doch die Jungen übernehmen und die aktuellen Herausforderungen wie Globalisierung und Digitalisierung meistern! Damit liegen sie jedoch falsch – wir benötigen eine gemeinsame Strategie und den Einsatz aller Altersklassen. Es liegt doch auf der Hand, dass die Probleme des 21. Jahrhunderts mit viel Energie und neuen Methoden gelöst werden müssen. Zu den Lösungsoptionen Da dies keine Option sein kann, benötigen wir auch einen neuen Führungsstil, der wieder Spaß macht – dann findet sich auch das Personal dafür.

„Manager-Müdigkeit" – eine bedrohliche Entwicklung in Führungsetagen?

Landauf, landab werden derzeit zahlreiche Unternehmen mit einem neuen Phänomen konfrontiert: „Manager-Müdigkeit". Das mag recht harmlos klingen, bezeichnet jedoch für viele Unternehmen einen bedenklichen Trend. Konkret bedeutet es, dass weniger als 10 % der Beschäftigten auf einer Führungsposition arbeiten möchten.

Das Problem ist weit größer, als erste Umfragen erwarten ließen. In den Chefetagen fehlt nicht nur der Nachwuchs. Zunehmendes Desinteresse an Führungsposten ist auch bei jenen festzustellen, die bereits im Management tätig sind. Mehr als die Hälfte von ihnen fühlt sich beispielsweise gestresst oder empfindet die Anforderungen der Berufswelt als stetig wachsend. Ein Drittel der Managerinnen und Manager ist von den Aufgaben überfordert und würde es sogar bevorzugen, nicht mehr Teil der Arbeitswelt zu sein.

Abstrahiert man vom Einzelschicksal und stellt sich die Folgen dieser neuen Einstellung für Unternehmen – egal welcher Größe – vor, dann kann man ermessen, was für ein eklatantes Problem da auf unsere Wirtschaft zukommt. Denn ohne Führungskräfte sind Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes „führungslos". Wer plant, wer konzipiert, wer übernimmt die Verantwortung? Wenn diese Positionen nicht mehr besetzt werden können, wird nicht nur der Profit der Firma zurückgehen, sondern alle Mitarbeitenden werden unter den Folgen zu leiden haben.

Die interessante Frage lautet: Wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung? Früher träumten zahlreiche zielstrebige Jura- oder BWL-Studierende von einer steilen Karriere in Unternehmen. Sicherlich sind die Ursachen für diese tiefgreifende Veränderung vielschichtig, jedoch war der Prozess kontinuierlich und absehbar. Ein wichtiger Grund könnte der moderne Erziehungsstil sein. Obwohl die Eltern der heutigen Jugendlichen lange nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren aufgewachsen sind, konnten sie der Versuchung nicht widerstehen, ihre Kinder zu verwöhnen. Die Kinder erhalten viel und das meist ohne große Gegenleistung. Warum sollten sie Tätigkeiten auf sich nehmen, die sie unangenehm oder anstrengend finden? Diese Einstellung der jungen Generation hat großen Einfluss auf ihren beruflichen Werdegang.

Im Berufsleben der Kinder treten Eltern in den Hintergrund. Ganz im Gegensatz dazu steht die Schullaufbahn, in deren Verlauf sie ihre Söhne und Töchter durch zahlreiche Lehrergespräche und die Finanzierung von Hausaufgabenhilfe oder Nachhilfestunden unterstützen können. Jedoch bleibt die Frage offen, ob die Kinder nicht auch ohne ein solches „Rundum-sorglos-Paket" erfolgreich den Schulabschluss schaffen und später davon profitieren würden. Übertriebene Förderung in der Schule kann im Arbeitsleben nämlich ebenfalls als Karrierehindernis wirken. So setzen einige der Geförderten andere Prioritäten im Leben. Denn Freizeit geht für sie vor Arbeitsverpflichtungen – man kümmert sich lieber um sich selbst als um das Firmenwohl.

Für jeden individuell mag dies eine kluge Entscheidung sein, als genereller Trend ist es jedoch problematisch. Verschärft wird die negative Entwicklung durch die schon ermüdeten Managerinnen und Manager, die aktuell Führungspositionen innehaben. So äußern sie mehr oder weniger unverhohlen: Sollen doch die Jungen übernehmen und die aktuellen Herausforderungen wie Globalisierung und Digitalisierung meistern! Damit liegen sie jedoch falsch – wir benötigen eine gemeinsame Strategie und den Einsatz aller Altersklassen. Es liegt doch auf der Hand, dass die Probleme des 21. Jahrhunderts mit viel Energie und neuen Methoden gelöst werden müssen. Da dies keine Option sein kann, benötigen wir auch einen neuen Führungsstil, der wieder Spaß macht – dann findet sich auch das Personal dafür.

Antworten Teil 3

  1. 0: Und was genau ist damit gemeint?
  2. a: Heute empfinden die meisten die Anforderungen dieses Wegs als Zumutung.
  3. b: So lernen sie nicht, dass sich der Einsatz für ein bestimmtes Ziel lohnt.
  4. c: Diese Maßnahmen ebnen zunächst den Weg für den Erfolg.
  5. d: Trotz der Lösungsansätze sinkt die Attraktivität dieses Tätigkeitsbereichs.
  6. e: Als Folge ihrer Berufstätigkeit leiden sie unter verschiedenen Symptomen.
  7. f: Den eigenen Nachwuchs schützen zu wollen, kann sich nachteilig auswirken.
  8. g: Ein Managerposten reizt sie nicht, da er keine angemessene Balance von Arbeit und Vergnügen zulässt.
  9. h: Sie sind zufrieden mit ihrem Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten und träumen von Frührente.
  10. i: Das liegt an der essenziellen Funktion, die Managerinnen und Manager für den Betrieb haben.
  11. j: Denn wenn wir in den bisherigen Mustern verhaftet bleiben, werden wir scheitern.
Zu den Lösungen – Teil 3
16
Als Folge ihrer Berufstätigkeit leiden sie unter verschiedenen Symptomen.
17
Das liegt an der essenziellen Funktion, die Managerinnen und Manager für den Betrieb haben.
18
Heute empfinden die meisten die Anforderungen dieses Wegs als Zumutung.
19
So lernen sie nicht, dass sich der Einsatz für ein bestimmtes Ziel lohnt.
20
Diese Maßnahmen ebnen zunächst den Weg für den Erfolg.
21
Ein Managerposten reizt sie nicht, da er keine angemessene Balance von Arbeit und Vergnügen zulässt.
22
Sie sind zufrieden mit ihrem Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten und träumen von Frührente.
23
Denn wenn wir in den bisherigen Mustern verhaftet bleiben, werden wir scheitern.

Teil 4

Vorgeschlagene Arbeitszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 15 Minuten

Sie lesen in einer Fachzeitschrift Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Wählen Sie bei jeder Aussage: Wer äußert das? Zwei Aussagen passen nicht. Markieren Sie in diesem Fall mit x.

Aufgabentexte: Zukunftsfragen unserer Gesellschaft: Privatheit in Zeiten des Internets

a — Hella Brückner, Professorin für Wirtschaftspsychologie

Wer ist denn nicht froh, dass es das Internet gibt? Es ist doch eine große Erleichterung, mit einem Klick Tickets oder Waren kaufen oder die Lieblingsserie jederzeit und ohne lästige Werbung sehen zu können. Messenger- Dienste sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, über eine Musik-App wird die aktuelle Lieblingsplaylist geteilt und dank einer lustigen Spiele-App kann man sich auch die Wartezeit an der Bushaltestelle angenehm vertreiben. Aber das Ganze hat natürlich seine Schattenseiten. Bei der Nutzung des Internets entsteht, von den meisten völlig unbemerkt, eine Zweckgemeinschaft zwischen dem privaten Nutzer oder der Nutzerin und diversen Firmen. Man erhält nichts umsonst, auch wenn es so aussieht, sondern bezahlt mit seinen Daten. Die digitalen Medien können unsere Lebensqualität fördern, das steht außer Frage. Doch nur der bewusste Umgang damit vermag den Transfer persönlicher Daten in Grenzen zu halten. Denn je selbstverständlicher das Datensammeln im Netzalltag ist, desto mehr verschwimmen die Grenzen des Privaten und desto mehr schwindet auch das Bewusstsein für einen möglichen Verlust.

b — Benedikt Janssen, Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik

Das Internet hat nicht nur Vorteile, darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man online einkauft oder den nächsten Urlaub über eine Webseite bucht. Täglich werden kaum vorstellbare Massen an Daten gesammelt, analysiert und für personalisierte Vertriebsaktionen verwertet. Das geht auf Kosten der Kundinnen und Kunden, denn deren Gewohnheiten, Vorlieben, Träume und Ängste sind im ökonomischen Sinne transparent und dadurch quantifizierbar geworden. Erstaunlicherweise ist das den meisten Konsumentinnen und Konsumenten ziemlich egal. Es gibt sogar einen deutlichen Unterschied zwischen Intention und realem Handeln. Obgleich sie in Umfragen beteuern, zur Preisgabe ihrer Daten nicht bereit zu sein, sieht die Sache anders aus, sobald man ihnen beim Einkauf ein paar Bonuspunkte anbietet. Meiner Ansicht nach sollten die Konsumentinnen und Konsumenten darüber aufgeklärt werden, welchen Zwecken sie ungewollt durch die Teilnahme beispielsweise an Rabattprogrammen dienen.

c — Leopold Nowak, Professor für Öffentliches Recht

Die Lebenswirklichkeit vieler Menschen verlagert sich mehr und mehr in die digitale Welt. Unsere Persönlichkeitsrechte müssen daher besser gesetzlich verankert werden. Hier besteht ein massiver Reformbedarf. Es geht darum, Daten und damit auch die Identität der Bürgerinnen und Bürger besser zu schützen. Denn man muss sich klar machen: Viele Menschen geben überhaupt nicht Acht darauf, wohin ihre Daten schließlich wandern, und ignorieren das Risiko, dass diese missbraucht werden könnten. Das Bundeskriminalamt veröffentlichte jüngst eine Studie, die zeigt, dass Kriminelle mit falschen Identitäten immer öfter an das Geld argloser Internetnutzerinnen und -nutzer gelangen. Den Kopf in den Sand zu stecken, ist also für Konsumentinnen und Konsumenten keine Lösung. Die Politik wird langsam aktiv und drängt Unternehmen dazu, bei ihrem Online-Angebot effektive Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Das ist dringend nötig. Und endlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Aussagen

Beispielaufgabe B3 Das Internet bietet viele Vorteile, die gern genutzt werden.
Aufgabe A24 Angriffe auf sensible Daten verursachen zunehmend finanzielle Verluste.
Aufgabe A25 Reflektiertes Nutzerverhalten kann dazu beitragen, die Verbreitung von Daten einzuschränken.
Aufgabe A26 Unternehmen, die nicht ausreichend für Datenschutz sorgen, werden Kundinnen und Kunden verlieren.
Aufgabe A27 Dank immenser Datenmengen können Unternehmen individuelle Kundenangebote erstellen.
Aufgabe A28 Inhaber von Internetseiten wollen effizient zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger beitragen.
Aufgabe A29 Trotz gegenteiliger Äußerungen gehen Nutzerinnen und Nutzer sorglos mit persönlichen Angaben um.
Aufgabe A30 Kostenlose Dienstleistungen zielen auf die Gewinnung persönlicher Daten.

a Hella Brückner, Professorin für Wirtschaftspsychologie

Wer ist denn nicht froh, dass es das Internet gibt? Es ist doch eine große Erleichterung, mit einem Klick Tickets oder Waren kaufen oder die Lieblingsserie jederzeit und ohne lästige Werbung sehen zu können. Messenger- Dienste sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, über eine Musik-App wird die aktuelle Lieblingsplaylist geteilt und dank einer lustigen Spiele-App kann man sich auch die Wartezeit an der Bushaltestelle angenehm vertreiben. Aber das Ganze hat natürlich seine Schattenseiten. Bei der Nutzung des Internets entsteht, von den meisten völlig unbemerkt, eine Zweckgemeinschaft zwischen dem privaten Nutzer oder der Nutzerin und diversen Firmen. Man erhält nichts umsonst, auch wenn es so aussieht, sondern bezahlt mit seinen Daten. Die digitalen Medien können unsere Lebensqualität fördern, das steht außer Frage. Doch nur der bewusste Umgang damit vermag den Transfer persönlicher Daten in Grenzen zu halten. Denn je selbstverständlicher das Datensammeln im Netzalltag ist, desto mehr verschwimmen die Grenzen des Privaten und desto mehr schwindet auch das Bewusstsein für einen möglichen Verlust.

b Benedikt Janssen, Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik

Das Internet hat nicht nur Vorteile, darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man online einkauft oder den nächsten Urlaub über eine Webseite bucht. Täglich werden kaum vorstellbare Massen an Daten gesammelt, analysiert und für personalisierte Vertriebsaktionen verwertet. Das geht auf Kosten der Kundinnen und Kunden, denn deren Gewohnheiten, Vorlieben, Träume und Ängste sind im ökonomischen Sinne transparent und dadurch quantifizierbar geworden. Erstaunlicherweise ist das den meisten Konsumentinnen und Konsumenten ziemlich egal. Es gibt sogar einen deutlichen Unterschied zwischen Intention und realem Handeln. Obgleich sie in Umfragen beteuern, zur Preisgabe ihrer Daten nicht bereit zu sein, sieht die Sache anders aus, sobald man ihnen beim Einkauf ein paar Bonuspunkte anbietet. Meiner Ansicht nach sollten die Konsumentinnen und Konsumenten darüber aufgeklärt werden, welchen Zwecken sie ungewollt durch die Teilnahme beispielsweise an Rabattprogrammen dienen.

c Leopold Nowak, Professor für Öffentliches Recht

Die Lebenswirklichkeit vieler Menschen verlagert sich mehr und mehr in die digitale Welt. Unsere Persönlichkeitsrechte müssen daher besser gesetzlich verankert werden. Hier besteht ein massiver Reformbedarf. Es geht darum, Daten und damit auch die Identität der Bürgerinnen und Bürger besser zu schützen. Denn man muss sich klar machen: Viele Menschen geben überhaupt nicht Acht darauf, wohin ihre Daten schließlich wandern, und ignorieren das Risiko, dass diese missbraucht werden könnten. Das Bundeskriminalamt veröffentlichte jüngst eine Studie, die zeigt, dass Kriminelle mit falschen Identitäten immer öfter an das Geld argloser Internetnutzerinnen und -nutzer gelangen. Den Kopf in den Sand zu stecken, ist also für Konsumentinnen und Konsumenten keine Lösung. Die Politik wird langsam aktiv und drängt Unternehmen dazu, bei ihrem Online-Angebot effektive Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Das ist dringend nötig. Und endlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Zu den Lösungen – Teil 4
24
c
25
a
26
x
27
b
28
x
29
b
30
a

Sie sind hier:

Hören

Prüfungszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 40 Minuten

Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den "Durchführungsbestimmungen" geregelt.

Das Modul Hören hat vier Teile. Sie hören mehrere Texte und lösen Aufgaben dazu.

Lesen Sie jeweils zuerst die Aufgaben und hören Sie dann den Text dazu.

Für jede Aufgabe gibt es nur eine richtige Lösung.

Hilfsmittel (z.B. Wörterbücher, Handys/mobile Endgeräte) sind nicht erlaubt.

Die Hörsequenzen werden wahlweise als Gebärdensprache-Video, Lippenlese-Video, nur als Hörtext oder Transkription angeboten (Voraussetzung: Anschluss und Aktivierung von Computer-Lautsprechern oder Kopfhörern).

Übersicht

Teil 1

Sie hören einen Podcast über neue Bücher.

Sie hören den Text einmal. Wählen Sie bei jeder Aufgabe, zu welchem Buch die Aussage passt.

Lesen Sie jetzt die Aufgaben 1 bis 6. Dazu haben Sie 60 Sekunden Zeit.

Hörsequenz
Gebärdensprache-Video
Lippenlese-Video
Transkription

Liebe Hörerinnen und Hörer, willkommen zu der heutigen Ausgabe meines Podcasts Lesezeit. Ich stelle wieder drei absolut lesenswerte Neuerscheinungen vor.

Meine erste Empfehlung ist der Roman Polarsturm von Frieda Strohmaier. Der erste Satz „Unser Herz schlägt nicht mehr“ zieht die Leserinnen und Leser gleich mitten ins Geschehen. Erzählt wird von einer wissenschaftlichen Expedition und zugleich von Freundschaft und Konkurrenz. Handlungsort ist das Camp eines Polarforschungsteams in der Antarktis. Ein unglaublich spannender Ort. Obwohl er für Menschen kaum dauerhaft bewohnbar ist, haben sich viele Tierarten an die rauen Bedingungen angepasst. Hier ist die Protagonistin, Wiebke, Expeditionsleiterin. Mit ihrem Team untersucht sie Wetterverhältnisse und Atmosphäre vergangener Jahrhunderte, um so Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. Gleichzeitig kommt es im Team immer mehr zu Spannungen – die Protagonistin steht vor einer schwierigen Entscheidung über Recht und Unrecht. Strohmaier ist ein spannendes Werk gelungen, für das sie fundiert naturwissenschaftliche und ökologische Fakten recherchiert hat und diese verständlich vermittelt. Ein berührender und informativer Roman.

Die zweite Neuerscheinung ist ein Sachbuch: Faszination Meer. Es vermittelt eine umfassende Weltgeschichte der Meere und Hafenstädte. Der Historiker Christoph Stump führt die Geschichte, in der der Mensch auf den Weltmeeren unterwegs ist, von den Anfängen bis heute aus. Stump schildert dabei zwei Seiten: Auf der einen Seite geht es um die Menschen und ihre Arbeit auf den Schiffen und in den Häfen, auf der anderen Seite um die Waren und ihren Handel. Darüber hinaus wird dargestellt, wie sich die Herrschaft über die Seewege in den letzten Jahrhunderten gewandelt hat. Stump illustriert mit Fallbeispielen aus der Geschichte, wie das Meer die wirtschaftliche, politische und kulturelle Situation Europas beeinflusst hat. Der Autor geht auch auf Gefahren und Herausforderungen der Schifffahrt ein und vermittelt außer historischem Wissen auch ethische Botschaften sowie ein Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit. Das Buch ist anschaulich, konkret und spannend zu lesen.

Dritter und letzter Titel ist ebenfalls ein Sachbuch: Die Natur und das Meer von Nivin El Gani, Professorin für Ozeanforschung. Ein zentraler Aspekt ihres Buches ist die Rolle der Meere für die Menschen und umgekehrt. Die Autorin beschäftigt sich mit der sinkenden Wasserqualität und den Veränderungen maritimer Lebensformen, für die der Mensch mitverantwortlich ist. Sie schreibt von der Tier- und Pflanzenwelt und macht aufbauend auf empirischen Beobachtungen dazu auf bevorstehende Gefahren aufmerksam. Daraus leitet sie Zukunftsszenarien ab. Das Buch eignet sich für alle, die das Meer wertschätzen und besser verstehen wollen. Es ist sehr aktuell und öffnet den Leserinnen und Lesern die Augen für die Herausforderungen unserer Zivilisation.

Das war es für heute. Schön, dass ihr mit dabei wart und bis nächste Woche.

Aufgaben

Beispielaufgabe B Das Buch ist ein fiktionales Werk.
Aufgabe A1 Es werden Analysen über Flora und Fauna angeführt.
Aufgabe A2 Im Buch wird die Erforschung des Klimas vergangener Epochen behandelt.
Aufgabe A3 Man erfährt etwas über Bedrohungen, die uns beschäftigen werden.
Aufgabe A4 Die Veränderungen der Machtverhältnisse auf den Schifffahrtsrouten werden beschrieben.
Aufgabe A5 Die Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und dem Zustand der Meere werden gezeigt.
Aufgabe A6 Neben wissenschaftlichen werden auch zwischenmenschliche Fragestellungen behandelt.
Zu den Lösungen – Teil 1
1
Buch 3
2
Buch 1
3
Buch 3
4
Buch 2
5
Buch 3
6
Buch 1

Teil 2

Sie hören ein Radiointerview mit einer Persönlichkeit aus der Wissenschaft.

Sie hören den Text zweimal. Wählen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung.

Lesen Sie jetzt die Aufgaben 7 bis 15. Dazu haben Sie 60 Sekunden Zeit.

Hörsequenz
Gebärdensprache-Video
Lippenlese-Video
Transkription

Moderatorin: Herzlich willkommen zu unserer Sendung Wissenschaft am Nachmittag. Heute begrüße ich Professor Tobias Maurer, Neurowissenschaftler an der Universität Erlangen.

Herr Maurer: Guten Tag.

Moderatorin: In Ihren Publikationen befassen Sie sich mit spannenden Fragen zur Hirnforschung. Einer Ihrer Forschungsschwerpunkte ist das Schreiben mit der Hand. Man hört ja immer öfter, Kinder hätten zunehmend Probleme, mit der Hand zu schreiben.

Herr Maurer: Tatsächlich bestätigen Lehrende, dass sich das Schriftbild bei vielen Schülerinnen und Schülern sichtbar verschlechtert hat. Einer Umfrage zufolge hat mittlerweile über die Hälfte Probleme, flüssig mit der Hand zu schreiben. Die Orthografie bereitet ihnen dagegen nicht mehr Probleme als früher auch.

Moderatorin: Das liegt natürlich am Computer bzw. am Tippen, oder?

Herr Maurer: Genau, und diese Entwicklung hin zum Computer bringt noch mehr Nachteile mit sich. Natürlich ist man beim Schreiben mit dem Stift langsamer als auf einer Tastatur und braucht auch für Korrigierarbeiten definitiv länger. Wichtig ist aber: Das Schreiben mit der Hand ist ein komplexer, feinmotorischer Prozess. Zwölf Hirnareale sind aktiv, mehr als 30 Muskeln und 17 Gelenke arbeiten zusammen. Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass die fließenden Bewegungen koordinatives Geschick, Kreativität und Konzentration fördern. Es gibt Länder auf der Welt, die bereits stark digitalisiert sind, und gerade deshalb kehren manche Menschen dort wieder zum Analogen zurück.

Moderatorin: Können Sie da ein Beispiel geben?

Herr Maurer: Hm, in den Vereinigten Staaten ist die Digitalisierung im Unterricht zwar weit verbreitet, dennoch gibt es nicht wenige Eltern, die hohe Summen dafür ausgeben, dass ihre Kinder sogenannte analoge Schulen besuchen. Dort hat man die Nachteile des digitalen Schreibens für die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten eines jungen Menschen erkannt.

Moderatorin: Soeben ist Ihr neuestes Buch Schreiben und Verstehen erschienen. Wie ist es entstanden: analog oder digital?

Herr Maurer: Gute Frage, aber ich weiß die Vorteile der digitalen Welt durchaus zu schätzen und nutze diese gern, auch bei Publikationen. Ich habe mir zuerst mit der Hand Notizen gemacht. In dieser Phase entstand das Gerüst für jedes Kapitel und dafür reichte jeweils eine Seite. Darauf habe ich alle wichtigen Inhalte notiert und miteinander verbunden. Im nächsten Schritt konnte ich das Geschriebene sortieren. Erst als ich ein Kapitel im Kopf vor mir sah, setzte ich mich an den Laptop. Da ging es mir dann nur noch darum, die Inhalte sprachlich auszuformulieren.

Moderatorin: Interessante Arbeitsweise, allerdings auch überraschend in der heutigen Zeit. Werden unsere Kinder in Zukunft überhaupt noch mit der Hand schreiben? Geht da nicht etwas Wichtiges verloren? Sollte man die Nutzung von Computern beispielsweise in Grundschulen nicht besser einschränken?

Herr Maurer: Offen gestanden vermischen diese Fragen Aspekte, die nicht zusammengehören, und deshalb sind sie unpassend. Der Umgang mit digitalen Geräten ist selbstverständlich eine Fertigkeit, die heute jeder und jede beherrschen muss. Dazu gehört auch das Tippen. Damit reduziert sich zwar das Schreiben mit der Hand, trotzdem ist es eine wichtige Kulturtechnik.

Moderatorin: Warum sehen dennoch viele einen Vorteil darin, ganz auf den Computer umzusteigen?

Herr Maurer: Das Schreiben von Texten mit der Tastatur ist für die meisten schneller und bequemer. Getippte Texte lassen sich außerdem unkompliziert korrigieren, umstellen, streichen. Aber genau das ist meiner Meinung nach ein Problem. Denn oft tippen wir beispielsweise in einer Besprechung oder an der Uni das Gehörte fast eins zu eins mit – ohne weitere Eigenleistung.

Moderatorin: Und wie ist das beim Schreiben mit der Hand?

Herr Maurer: Da können wir nicht so schnell schreiben wie tippen und überlegen uns daher schon während des Schreibens, was wir aufschreiben und was wir weglassen. Dabei lernen wir, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bewusst auswählen können wir aber nur, wenn wir uns mit dem Gehörten beschäftigen und es verstehen.

Moderatorin: Der Mensch hat sich technologischen Veränderungen immer wieder angepasst. Erwarten Sie, dass sich mit fortschreitender Digitalisierung das Schreiben weiter verändern wird?

Herr Maurer: Das ist schwer zu sagen. Was das Schreiben mit der Hand angeht, so wird dessen Bedeutung vielleicht abnehmen, aber es wird weiterhin eine Ausdrucksform unserer Kultur bleiben. Für mich ist das keine Frage von „entweder – oder“. Hybride Formen sind hier ein gutes Stichwort. Es wird in der bevorstehenden Phase darum gehen, eine stärkere Verbindung von Analogem und Digitalem zu schaffen.

Moderatorin: Herr Maurer, vielen Dank für das Gespräch.

Aufgaben

Aufgabe A7 Handschrift und Rechtschreibung haben sich bei Schulkindern gleichermaßen verschlechtert.
Aufgabe A8 Das Schreiben mit der Hand wirkt sich positiv auf kognitive Fähigkeiten aus.
Aufgabe A9 Herr Maurer führt die USA als Beispiel für eine gelungene Digitalisierung von Schulen an.
Aufgabe A10 Herr Maurer wollte schon immer ein mit der Hand geschriebenes Buch herausbringen.
Aufgabe A11 Für Herrn Maurer gehört das Tippen zum Konzipieren.
Aufgabe A12 Schreiben am Computer stellt laut Tobias Maurer eine wichtige Kompetenz dar.
Aufgabe A13 Beim Tippen wird das Gehörte ungefiltert übernommen.
Aufgabe A14 Herr Maurer betont, dass handschriftlich notierte Inhalte besser verarbeitet werden.
Aufgabe A15 Herr Maurer glaubt, dass das allmähliche Aussterben der Handschrift unvermeidlich ist.
Zu den Lösungen – Teil 2
7
stimmt nicht
8
stimmt
9
stimmt nicht
10
dazu wird nichts gesagt
11
stimmt nicht
12
stimmt
13
stimmt
14
stimmt
15
stimmt nicht

Teil 3

Sie hören ein Gespräch mit mehreren Personen über das Wohnen der Zukunft.

Sie hören den Text in vier Abschnitten jeweils einmal. Zu jedem Abschnitt gibt es zwei Aufgaben. Wählen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung.

Vor dem Hören eines Abschnitts haben Sie 30 Sekunden Zeit, um die zwei Aufgaben zu lesen.

Hörsequenzen

Abschnitt 1 (Aufgabe 16 und 17)

Abschnitt 2 (Aufgabe 18 und 19)

Abschnitt 3 (Aufgabe 20 und 21)

Abschnitt 4 (Aufgabe 22 und 23)

Gebärdensprache-Videos

Abschnitt 1 (Aufgabe 16 und 17)

Abschnitt 2 (Aufgabe 18 und 19)

Abschnitt 3 (Aufgabe 20 und 21)

Abschnitt 4 (Aufgabe 22 und 23)

Lippenlese-Videos

Abschnitt 1 (Aufgabe 16 und 17)

Abschnitt 2 (Aufgabe 18 und 19)

Abschnitt 3 (Aufgabe 20 und 21)

Abschnitt 4 (Aufgabe 22 und 23)

Transkription

Abschnitt 1

Moderator: Willkommen zu unserer Sendung Unsere Zukunft neu gedacht. Wir widmen uns heute der Frage, wie wir in Zukunft wohnen wollen. Eingeladen haben wir Frau Doktor Kuhn, Soziologin an der Universität Leipzig, und Herrn Hoffmann, Architekt und Städteplaner aus Köln.

Beide Gäste: Guten Tag./Hallo.

Moderator: Frau Doktor Kuhn, in Ihrer jüngsten Publikation fordern Sie neue Leitbilder für das Wohnen. Können Sie das näher erläutern?

Frau Kuhn: Ich denke, die Klimakrise ist so weit fortgeschritten, dass wir jeden Quadratmeter unbebaute Fläche schützen sollten. Was uns fehlt, sind naturbelassene Räume mit Zugängen zu Bäumen, Feuchtflächen und Wiesen und nicht etwa weitere frei stehende Gebäude aus Beton, in denen nur wenige Personen wohnen.

Herr Hoffmann: Das stimmt. Einfamilienhäuser etwa werden durch Steuervorteile gefördert wie keine andere Wohnform. Das ist ökologisch und sozial fragwürdig. Siedlungen mit Einfamilienhäusern verursachen erhebliche Kosten für eine gute Infrastruktur.

Moderator: Auf welche Wohnform setzen Sie, Frau Kuhn?

Frau Kuhn: Wir brauchen Baukonzepte für innenstadtnahe Quartiere mit Gemeinschaftsflächen, die alle nutzen können. Das sind Wohnprojekte, die es Menschen ermöglichen, innovativ miteinander zu leben. Entscheidend ist der private Rückzugsraum, Orte, die dem Einzelnen Privatsphäre garantieren. Jeder Bewohner sollte daneben aber auch gemeinschaftlich genutzte Flächen zur Verfügung haben. Man teilt sich Waschkeller oder andere Räume. Wichtig sind auch die Bewegungsflächen zwischen den Privaträumen, wie Treppenhäuser. Dort sollte der Kontakt miteinander gefördert werden, beispielsweise durch Sitzecken.

Abschnitt 2

Moderator: Herr Hoffmann, wie beurteilen Sie die von Frau Kuhn vorgestellten Wohnkonzepte?

Herr Hoffmann: Für mich sind neue Wohnformen äußerst spannend. Doch ein Großteil der Bevölkerung macht sich eher Sorgen über steigende Mieten als Gedanken über alternative Wohnformen. Obwohl es bereits Beispiele für integrative Wohnprojekte oder Mehrgenerationenhäuser gibt, behalten die meisten im Alter ihre viel zu große Etagenwohnung. Wir kommen nur wirklich voran, wenn wir kleinteilige Wohneinheiten und leer stehenden Gewerbeeinheiten in den Städten so umfunktionieren, dass sie modernes Leben und Gemeinschaftswohnen ermöglichen. Dazu gibt es erste Projekte wie Mehretagenhäuser, die im Erdgeschoss kleine Räume für Läden, Cafés, Restaurants vorsehen, in den anderen Stockwerken Wohnungen und Studios für kreativ Tätige.

Abschnitt 3

Moderator: Aber das widerspricht doch dem Trend, dass immer mehr Menschen aufs Land ziehen?

Herr Hoffmann: In der Tat entstehen in ländlichen Gebieten viele Siedlungen. Aber die Bewohner werden bald merken, dass ihnen dort Infrastruktur fehlt. Es ist illusorisch zu glauben, diese könne man flächendeckend aufbauen und aufrechterhalten. Wenn die Bevölkerungsentwicklung so weitergeht, also mehr Singles, Kleinfamilien oder Ältere Wohnraum benötigen, dann brauchen wir andere Lösungen. Städtisches Wohnen ist die ökologischere Wohnform. Deshalb gehört es zu einer zukunftsorientierten Stadtplanung dazu, dass Ärzte, Bahnhöfe und Geschäfte fußläufig erreichbar sind.

Frau Kuhn: Das sehe ich auch so. Es muss jetzt darum gehen, Wege für ein CO2-reduziertes Wohnen zu ebnen.

Moderator: Ist das Modell der winzig kleinen Häuschen, sogenannter Tiny Houses, eine Alternative?

Herr Hoffmann: Für manche sicherlich, aber nicht für breite Schichten der Gesellschaft. Die Wohnfläche in den Häuschen ist auf ein Minimum beschränkt, was akribische Detailplanung bei der Einrichtung erfordert. Das kann tatsächlich gelingen und deshalb sehe ich dieses Konzept durchaus als Zeichen für ein Umdenken: weg von klassischen Wohnformen, hin zu klimaverträglichen Konzepten.

Abschnitt 4

Moderator: Frau Kuhn, da wir gerade von den Kleinsthäusern sprachen, wie viel Platz braucht der Mensch?

Frau Kuhn: Rechnerisch bewohnt jeder und jede in Deutschland gut 47 Quadratmeter, 25 halte ich für angemessen und besser für das Wohl der Menschen. Es wird unterschätzt, wie viel Arbeit Wohnen bedeutet – diese Arbeit wird durch kleinere Wohnstätten reduziert. Obwohl uns immer mehr technische Geräte zur Verfügung stehen, verbringen wir viele Stunden mit Hausarbeit. Vergessen wir nicht: Es gibt heute ausgefeilte Einrichtungskonzepte, mit denen man auf engem Raum eine große Zahl an Sachen unterbringen kann. Generell denke ich, dass in Deutschland viele Menschen ihre Wohnsituation gern verändern würden. Etwa dann, wenn die Kinder ausgezogen sind oder sich die Partnerschaft verändert hat. Aber der Wohnungsmarkt ist umkämpft. Umzüge sind teuer und meist mit höheren Wohnkosten verbunden. Der Staat sollte ein Wechselmodell anbieten, zum Beispiel ein Einfamilienhaus mit nur einer Person gegen eine 2- Zimmer-Wohnung mit Familie. Eine Option, die einen kostenreduzierten Wohnwechsel ermöglicht, etwa durch Steuererleichterungen oder den Wegfall der Notarkosten, könnte Abhilfe schaffen.

Moderator: Öffnen wir nun die Runde für unser Publikum. Wir freuen uns auf Ihre Fragen!

Aufgaben: Abschnitt 1

Aufgabe A16 Der Bau eines Eigenheims ...
Aufgabe A17 Die Soziologin plädiert für ...

Aufgaben: Abschnitt 2

Aufgabe A18 Alternative Wohnkonzepte wie die hier vorgestellten ...
Aufgabe A19 Der Städteplaner fordert, ...

Aufgaben: Abschnitt 3

Aufgabe A20 Die Schaffung von mehr Wohnraum in den Städten ...
Aufgabe A21 Das Konzept der Kleinsthäuser ...

Aufgaben: Abschnitt 4

Aufgabe A22 Mit der Verkleinerung der Wohnfläche ...
Aufgabe A23 Die Soziologin tritt dafür ein, dass ...
Zu den Lösungen – Teil 3
16
hat negative Folgen für die Umwelt.
17
Wohnmodelle, die Gemeinschafts- und Privaträume berücksichtigen.
18
stoßen bei den meisten Menschen auf wenig Interesse.
19
urbanen Wohnraum multifunktional zu nutzen.
20
ist angesichts der demografischen Entwicklung erforderlich.
21
zeigt den Willen zu einem neuen Wohnstil.
22
verringert sich der Aufwand im Haushalt.
23
ein Wohnungstausch staatlich gefördert wird.

Teil 4

Sie hören einen Vortrag über Maßnahmen in der Europäischen Union.

Sie hören den Text zweimal. Wählen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung.

Lesen Sie jetzt die Aufgaben 24 bis 30. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.

Hörsequenz
Gebärdensprache-Video
Lippenlese-Video
Transkription

Sehr geehrte Damen und Herren, willkommen zu meinem Vortrag!

Ich möchte Ihnen darstellen, welche familienorientierten Ziele für Berufstätige die Europäische Union aktuell verfolgt und welche Erfolge es in diesem Bereich in den letzten Jahren zu verzeichnen gab. Die EU ist ökonomisch ein wichtiger Akteur und kann dies nur durch die berufstätigen Bürgerinnen und Bürger sein. Ein großer Teil von ihnen hat neben einem Partner oder einer Partnerin auch Kinder, für deren Betreuung während der Arbeitszeit gesorgt werden muss. Neben der Bereitstellung von Geld spielt also die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur zur Entlastung der Betroffenen eine wichtige Rolle.

Der Europäische Rat hatte das Ziel formuliert, bis zum Beginn des Jahrzehnts EU-weit eine Beschäftigungsquote von 75 Prozent zu erzielen. Dieses Ziel wurde in 17 Mitgliedsstaaten erreicht. Rückblickend lässt sich festhalten: Der Anteil erwerbstätiger Frauen stagnierte in den Zehnerjahren bei gut 60 Prozent, seit einigen Jahren liegt er jedoch bei über 67 Prozent mit leichter Tendenz nach oben. Bei den erwerbstätigen Männern war in diesem Zeitraum ein kleiner Rückgang gefolgt von einem stetigen Anstieg zu beobachten.

Weniger deutlich sind die Fortschritte bei der Gleichstellung von Mann und Frau. Weder bei der Frage der gleichen Entlohnung noch bei der Anzahl von Frauen in Führungspositionen gibt es nennenswerte Fortschritte. Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen liegt bei knapp 15 Prozent, doch der Abstand verringert sich europaweit allmählich. Hier in Deutschland liegen wir bedauerlicherweise noch fünf Prozent darüber.

Diese Situation dürfte sich kaum ändern, solange bei den erwerbstätigen Frauen die Anzahl der Frauen mit Kindern größer ist, die eine Teilzeitbeschäftigung ausüben oder Sonderurlaub aus familiären Gründen in Anspruch nehmen. Sie leisten dann zu Hause natürlich ebenfalls Arbeit – jedoch unbezahlt. Im Gegensatz dazu arbeitet die Mehrheit aller Männer, inklusive den Vätern, in Vollzeit.

Ich möchte Ihnen nun zwei erfolgreiche EU-Maßnahmen vorstellen, die zur Verbesserung dieser Situation beitragen.

Erstens sind die neuen Varianten der Elternzeit erfolgreich – insbesondere in Deutschland. Sowohl Mütter als auch Väter können sich nach der Geburt eines Kindes bis zu drei Jahre beurlauben lassen. Für das Elterngeld ist es unerheblich, ob die Eltern vor der Geburt erwerbstätig waren. Berufstätige Väter müssen spätestens in der Arbeit sieben Wochen vor der geplanten Elternzeit ihre Pläne mitteilen – dabei benötigt der werdende Vater keine Zustimmung, denn ein Vaterschaftsurlaub muss gestattet werden.

Zweitens hat es beachtliche Verbesserungen bei der Kinderbetreuung gegeben. Die Mitgliedstaaten wurden aufgefordert, mehr Kindergartenplätze und Betreuungsplätze für Kleinkinder zu schaffen. Die Forderung für die Plätze in diesen Einrichtungen umfasst folgendes: Sie müssen für die Eltern erschwinglich sein, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen gut ausgebildet sein und zuletzt müssen die Öffnungszeiten auf die Bedürfnisse berufstätiger Eltern abgestimmt werden. Idealerweise sollten sie in unmittelbarer Nähe des Wohnorts sein, jedoch hat man darauf keinen Anspruch.

Abschließend möchte ich feststellen: Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt für die demografische und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes eine entscheidende Rolle. Mitgliedstaaten, in denen es solche wirksamen Maßnahmen gibt, verzeichnen sowohl deutlich höhere Geburtenraten als auch höhere Beschäftigungsquoten von Frauen als Staaten ohne solche Maßnahmen – dieser Effekt ist unumstritten. Was heißt das für uns? Die EU will europaweit günstigere Bedingungen schaffen, damit die demografische Entwicklung in Ländern wie Deutschland, dessen Bevölkerung ein hohes Durchschnittsalter verzeichnet, verändert werden kann. Frauen und Männer, die Kinder oder auch pflegebedürftige Familienmitglieder betreuen, müssen durch gesetzliche Maßnahmen entlastet werden

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Aufgaben

Aufgabe A24 Für die Europäische Union (EU) ist es ein wichtiges Ziel, …
Aufgabe A25 Wie hat sich die Beschäftigungsquote in der EU entwickelt?
Aufgabe A26 Wie erfolgreich ist die Gleichstellungspolitik für Männer und Frauen bislang?
Aufgabe A27 Welcher weitere Unterschied zwischen Männern und Frauen wird angesprochen?
Aufgabe A28 Was müssen werdende Väter für eine staatliche Unterstützung beachten?
Aufgabe A29 Welche Bedingung muss ein Kindergarten erfüllen? Er muss …
Aufgabe A30 Die geplanten Maßnahmen der EU-Kommission sollen …
Zu den Lösungen – Teil 4
24
bessere Bedingungen für Familien zu schaffen.
25
Die Zahl der erwerbstätigen Männer sank zwischenzeitlich leicht.
26
Bezüglich gleicher Bezahlung gibt es Fortschritte.
27
Frauen mit Kindern lassen sich öfter beurlauben.
28
Bei der Anmeldung der Elternzeit gibt es besondere Fristen.
29
für die Eltern bezahlbar sein.
30
bewirken, dass mehr Kinder geboren werden.

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Schreiben

Prüfungszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 75 Minuten

Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den "Durchführungsbestimmungen" geregelt.

Das Modul Schreiben hat zwei Teile.

  • In Teil 1 schreiben Sie einen Diskussionsbeitrag für ein Forum.
  • In Teil 2 schreiben Sie eine Nachricht.

Sie können mit jeder Aufgabe beginnen. Hilfsmittel (z.B. Wörterbücher, Handys/mobile Endgeräte) sind nicht erlaubt.

Übersicht

Teil 1

Vorgeschlagene Arbeitszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende sind 50 Minuten.

Für das Internetforum Karriere & Beruf verfassen Sie einen Diskussionsbeitrag zu diesem Thema:

Studieren – aber was? Für welches Studienfach sollte man sich entscheiden?

  • Erklären Sie, nach welchen Kriterien sich die Wahl des Studienfachs richten sollte.
  • Argumentieren Sie anhand eines Beispiels für ein Studienfach.
  • Nennen Sie Gründe, die gegen ein Studium sprechen könnten.
  • Erläutern Sie eine Alternative zum Studium.

Aufgabe

Teil 2

Vorgeschlagene Arbeitszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende sind 25 Minuten.

Während Ihres Urlaubs ist Ihre Firma in ein anderes Gebäude umgezogen. Bei Ihrer Rückkehr stellen Sie überrascht fest, dass Sie nicht mehr allein, sondern zusammen mit sechs Kolleginnen und Kollegen in einem Raum sitzen. Schreiben Sie eine Beschwerde an Ihre Vorgesetzte, Frau Grimm.

  • Eröffnen Sie Ihr Schreiben höflich, indem Sie Verständnis für Sachzwänge zeigen.
  • Nennen Sie Tätigkeiten, die durch den neuen Platz erschwert werden.
  • Beschreiben Sie Arbeitsbedingungen, die für Sie akzeptabel wären.
  • Machen Sie einen Kompromissvorschlag.

Aufgabe

Für Teil 1 und Teil 2 gilt:

Bei der Bewertung wird darauf geachtet, wie genau die Inhaltspunkte bearbeitet sind, wie korrekt der Text ist und wie gut die Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Bewertungskriterien

Die schriftlichen Leistungen werden mithilfe folgender Kriterien bewertet:

BereichKriterienABCDE
AufgabenerfüllungInhalt, Umfang, Realisierung der Sprach-funktionen (z.B. etwas erklären, Argumente anführen, Vorschlag machen) Register, sozio-kulturelle Angemessenheitalle 4 Sprachfunktionen inhaltlich und umfänglich angemessen situations- und partneradäquat3 Sprach-funktionen angemessen oder 2 angemessen und 2 teilweise weitgehend situations- und partneradäquat2 Sprach-funktionen angemessen und 1 teilweise angemessen oder alle teilweise stellenweise situations- und partneradäquat1 Sprachfunktion angemessen oder teilweise kaum noch situations- und partneradäquatTextumfang weniger als 50% der geforderten Wortanzahl oder Thema verfehlt Text durchgängig unangemessen
KohärenzTextaufbau (z.B. Einleitung, Schluss), Logik Verknüpfung von Sätzen und Satzteilendurchgängig effektiv angemessen flexibelüberwiegend erkennbar überwiegend angemessenstellenweise erkennbar teilweise angemessenkaum erkennbar kaum angemessenTextumfang weniger als 50% der geforderten Wortanzahl oder Thema verfehlt Text durchgängig unangemessen
WortschatzSpektrum Beherrschungbreit, differenziert vereinzelte Fehlgriffe beeinträchtigen den Lesefluss nichtangemessen, stellenweise differenziert mehrere Fehlgriffe beeinträchtigen den Lesefluss noch nichtteilweise angemessen oder begrenzt Fehlgriffe beeinträchtigen den Lesefluss stellenweisekaum Variation vorhanden Fehlgriffe beeinträchtigen das Verständnis erheblichTextumfang weniger als 50% der geforderten Wortanzahl oder Thema verfehlt Text durchgängig unangemessen
StrukturenSpektrum Beherrschung (Morphologie, Syntax, Orthografie)breit, differenziert vereinzelte Fehlgriffe beeinträchtigen den Lesefluss nichtüberwiegend angemessen mehrere Fehlgriffe beeinträchtigen den Lesefluss noch nichtteilweise angemessen oder begrenzt Fehlgriffe beeinträchtigen den Lesefluss teilweisekaum Variation vorhanden Fehlgriffe beeinträchtigen das Verständnis erheblichTextumfang weniger als 50% der geforderten Wortanzahl oder Thema verfehlt Text durchgängig unangemessen

Wird das Kriterium Aufgabenerfüllung für eine Aufgabe mit E (0 Punkte) bewertet, dann ist das Ergebnis für diese Aufgabe insgesamt 0 Punkte.

Sie sind hier:

Sprechen

Prüfungszeit für nicht behinderte Prüfungsteilnehmende: 20 Minuten

Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den "Durchführungsbestimmungen" geregelt.

Dieser Prüfungsteil besteht aus zwei Aufgaben:

  • In Teil 1 halten Sie einen Vortrag (circa 5 Minuten) und sprechen mit Ihren Gesprächspartnerinnen/Gesprächspartnern darüber. Wählen Sie dafür ein Thema (1 oder 2) aus.
  • In Teil 2 führen Sie zu zweit eine Diskussion (circa 5 Minuten).

Ihre Vorbereitungszeit beträgt 20 Minuten. Sie dürfen sich Notizen machen. In der Prüfung sollen Sie frei sprechen. Hilfsmittel (z.B. Wörterbücher, Handys/mobile Endgeräte) sind nicht erlaubt.

Übersicht

Teil 1: Vortrag

Wählen Sie aus den beiden Themen ein Thema aus.

Thema 1

Sie nehmen an einem Seminar zu aktuellen Fragen teil und halten einen kurzen Vortrag zu dem von Ihnen gewählten Thema.

Ihre Gesprächspartnerinnen/Gesprächspartner hören zu und stellen Ihnen anschließend Fragen dazu.

Sollten Schülerinnen und Schüler für Klimaschutzdemonstrationen der Schule fernbleiben dürfen?

In zahlreichen Ländern unterstützen Schülerinnen und Schüler politische Aktionen für den Klimaschutz. Häufig tun sie das ohne Erlaubnis ihrer Eltern und Lehrkräfte. Sie verpassen den Unterricht, um sich beispielsweise auf Protestveranstaltungen für die Umwelt einzusetzen.

  • Geben Sie ein Beispiel.
  • Argumentieren Sie für oder gegen das Verhalten der Schülerinnen und Schüler.
  • Äußern Sie sich: Mit welchen Maßnahmen sollten Eltern und Lehrkräfte reagieren?
  • Machen Sie einen Vorschlag, wie Schülerinnen und Schüler ihr Ziel anders erreichen könnten.

Gehen Sie auf alle vier Punkte ein und achten Sie darauf, Ihren Vortrag gut zu strukturieren.

Sprechen Sie circa 5 Minuten und beantworten Sie danach Fragen.

Thema 2

Sie nehmen an einer Veranstaltung zu aktuellen Fragen teil und halten einen kurzen Vortrag zum gewählten Thema. Ihre Gesprächspartnerinnen/Gesprächspartner hören zu und stellen Ihnen anschließend Fragen dazu.

Ist eine geschlechtergerechte Sprache wünschenswert?

Die einen antworten: Natürlich! Denn die Frauen sind nicht automatisch immer mit angesprochen. Die anderen sagen: Nein, bloß nicht!

  • Leser = der/die Leser*in
  • Zuhörer = der Zuhörer/die Zuhörerin
  • Teilnehmer = der/die Teilnehmende
  • Professor = der/die Professor/in
  • Geben Sie ein Beispiel für eine andere Sprache.
  • Argumentieren Sie für oder gegen eine neutrale Sprache.
  • Gehen Sie auf die Situation in Ihrem Heimatland oder einem anderen Land ein.
  • Schließen Sie mit einem Ausblick in die Zukunft.

Gehen Sie auf alle vier Punkte ein und achten Sie darauf, Ihren Vortrag gut zu strukturieren.

Sprechen Sie circa 5 Minuten und beantworten Sie danach Fragen.

Teil 2: Diskussion

Sie diskutieren mit einer Kollegin/einem Kollegen über das Thema Impfpflicht für Kinder

Eine gemeinsame Freundin weigert sich, ihre vierjährige Tochter impfen zu lassen. Dazu haben Sie auch etwas im Internet gelesen.

Impfpflicht für Kindergarten- und Schulkinder

Kinder in Deutschland müssen neuerdings gegen die Kinderkrankheit Masern geimpft sein, um in den Kindergarten oder die Schule eintreten zu dürfen. Ein entsprechendes Gesetz wurde vor Kurzem im Bundestag beschlossen. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit 543 Masernfälle gemeldet.

  • Kommentieren Sie: Was halten Sie von einer Impfpflicht?
  • Begründen Sie Ihre Haltung zu einer Impfpflicht.
  • Gehen Sie auf die Situation in Ihrem Heimatland oder einem anderen Land ein.
  • Einigen Sie sich auf Argumente für ein Gespräch mit Ihrer Freundin.

Diskutieren Sie gemeinsam circa 5 Minuten.

Bewertungskriterien

Die mündlichen Leistungen werden mithilfe folgender Kriterien bewertet:

ABCDE
Teil 1, Teil 2 AufgabenerfüllungInhalt, Umfang, Realisierung der Sprachfunktionen (z.B. argumentieren, einigen)angemessenüberwiegend angemessenteilweise angemessenkaum angemessennicht mehr verständlich
Vortrag: KohärenzAufbau Verknüpfung von Sätzen und Satzteilen Flüssigkeitdurchgängig effektiv angemessen natürliche Sprech-weise, flüssigüberwiegend erkennbar überwiegend angemessen weitgehend flüssigstellenweise erkennbar teilweise angemessen stockende Sprechweise beeinträchtigt die Kommunikation stellenweisekaum erkennbar kaum angemessen stockende Sprechweise beeinträchtigt die Kommunikation erheblichnicht mehr verständlich
Vortrag: Fragen/AntwortenInhaltlich und sprachlichangemessenüberwiegend angemessenteilweise angemessenkaum angemessennicht mehr verständlich
Diskussion: InteraktionGespräch beginnen, in Gang halten, beenden Reaktionsfähigkeit Gesprächsführung Register, sozio-kulturelle Angemessenheitangemessen situations- und partneradäquatüberwiegend angemessen weitgehend situations- und partneradäquatteilweise angemessen stellenweise situations- und partneradäquatkaum angemessen kaum noch situations- und partneradäquatnicht mehr verständlich
WortschatzSpektrum Beherrschungbreit, differenziert vereinzelte Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation nichtangemessen, stellenweise differenziert mehrere Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation noch nichtteilweise angemessen oder begrenzt mehrere Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation stellenweisekaum Variation vorhanden Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation erheblichnicht mehr verständlich
StrukturenSpektrum Beherrschung (Morphologie, Syntax)breit, differenziert vereinzelte Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation nichtüberwiegend angemessen mehrere Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation noch nichtteilweise angemessen oder begrenzt mehrere Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation stellenweisekaum Variation vorhanden Fehlgriffe beeinträchtigen die Kommunikation erheblichnicht mehr verständlich
AusspracheSatzmelodie Wortakzent einzelne Lautekaum wahrnehmbare Abweichungenwahrnehmbare Abweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nichtAbweichungen beeinträchtigen die Kommunikation stellenweiseAbweichungen beeinträchtigen die Kommunikation erheblichnicht mehr verständlich

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Ergänzungen zu den Durchführungsbestimmungen: Prüfungsteilnehmende mit spezifischem Bedarf

Stand: 1. September 2023

Diese Ergänzungen zu den Durchführungsbestimmungen: Prüfungsteilnehmende mit spezifischem Bedarf sind Bestandteil der Prüfungsordnung und ergänzen die Durchführungsbestimmungen der einzelnen Prüfungen.

Abweichungen von der Prüfungsdurchführung sind möglich für:

  • sehbehinderte oder blinde Prüfungsteilnehmende;
  • hörbehinderte oder gehörlose Prüfungsteilnehmende;
  • Prüfungsteilnehmende mit dauerhaften und temporären motorischen Einschränkungen (z. B. gebrochener Schreibarm);
  • Prüfungsteilnehmende mit Lese- und/oder Rechtschreibschwäche (Legasthenie oder Dyslexie);
  • Prüfungsteilnehmende mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADS/ADHS);
  • Prüfungsteilnehmende mit Sprachbehinderung (z. B. Stottern).

Seitens des Prüfungszentrums ist darauf zu achten, dass im gegebenen Fall bereits bei der Anmeldung über die Ergänzungen zu den Durchführungsbestimmungen: Prüfungsteilnehmende mit spezifischem Bedarf informiert und in einem Beratungsgespräch gemeinsam mit dem*der Prüfungsinteressierten angemessene Lösungsmöglichkeiten zur Prüfungsdurchführung gefunden werden. Prüfungsteilnehmende, die aufgrund ihres spezifischen Bedarfs Prüfungsleistungen nicht unter den geltenden Bedingungen erbringen können, erhalten einen Nachteilsausgleich, der folgende drei Kriterien erfüllen muss und mögliche Maßnahmen zur Prüfungsdurchführung beinhaltet:

  1. Bewertung der Leistung
  2. Gleichwertigkeit der Prüfung
  3. Ausschluss der Vorteilnahme

1. Bewertung der Leistung

Um die Leistung von Prüfungsteilnehmenden mit spezifischem Bedarf bewerten zu können, muss die Prüfung in ihrer Durchführung modifiziert werden, so z. B. durch Verlängerung der Prüfungszeit. Ebenso können die Prüfungsmaterialien in veränderter Form angeboten werden, z. B. in Braille, über Computer, durch Hinzuziehen einer Hilfsperson (z. B. Schriftführer*in, Gebärdendolmetscher*in).

2. Gleichwertigkeit der Prüfung

Bei Abweichungen in der Prüfungsdurchführung bzw. in der Präsentation der Materialien ist darauf zu achten, dass die Gleichwertigkeit der Prüfung gewahrt bleibt. Daher dürfen Abweichungen nicht den Inhalt der Prüfung betreffen. Beispiel für eine unzulässige Änderung des Inhalts wäre das Sprechen eines schriftlichen Ausdrucks auf Band. Modifikationen bei der Prüfungsdurchführung und bei der Präsentation der Materialien (z. B. verlängerte Arbeitszeit, Braille, Hinzuziehen einer Hilfsperson) werden nicht im Zeugnis vermerkt.

3. Ausschluss der Vorteilnahme

Jede Abweichung von der Standardprüfung muss gerechtfertigt sowie der Art und dem Grad des spezifischen Bedarfs angemessen sein. Deshalb müssen Prüfungsteilnehmende dem Prüfungszentrum ihren spezifischen Bedarf bei der Anmeldung mitteilen und durch ein ärztliches Attest oder einen gleichwertigen Nachweis belegen. Das Prüfungszentrum ist zur Vertraulichkeit verpflichtet.

Ein spezifischer Bedarf, der dem Prüfungszentrum erst während oder nach der Prüfung bekannt wird, kann bei der Durchführung und Bewertung keine Berücksichtigung finden. Die Prüfungskommission (vgl. Prüfungsordnung § 16) entscheidet im Einzelfall über die Abweichungen von der Standardprüfung, legt diese schriftlich fest und teilt sie dem*der Prüfungsteilnehmenden mit. Sofern kein Einspruch erhoben wird, gilt diese Entscheidung als Vereinbarung mit dem*der Prüfungsteilnehmenden mit spezifischem Bedarf und ist verbindlich. Sie kann während der Prüfung nicht mehr abgeändert werden.

Jede Vereinbarung ist eine auf den individuellen spezifischen Bedarf abgestimmte Einzelfallentscheidung und nicht auf andere Fälle oder Situationen übertragbar. Die Vereinbarung wird 10 Jahre mit den Prüfungsergebnissen archiviert.

Mögliche Maßnahmen zur Prüfungsdurchführung

Je nach Art und Grad des spezifischen Bedarfs werden die erforderlichen Maßnahmen zur Durchführung der Prüfung festgelegt. Abweichungen sind möglich für

  1. Sehbehinderte und Blinde:
    • Module 101 in Blindenschrift (Braille Normalversion);
    • Module 101 am PC für Screenreader;
    • Vergrößerte Materialien;
    • Verlängerte Prüfungszeit (um 25 % bis 100 %, entsprechend der Angabe im ärztlichen Attest);
    • Abspielen des Tonträgers gemäß der attestierten und vereinbarten Prüfungszeiten zur Bearbeitung der Fragen und zum Diktieren, Schreiben bzw. Tippen der Lösungen (HÖREN).
  2. Hörbehinderte und Gehörlose:
    • Prüfungsteil Hören
      • als Gebärdensprachvideo;
      • als Lippenlese-Video;
      • mit Kopfhörer;
      • in einem eigenen Raum für bedarfsgerechte Lautstärkenregelung;
      • mit Hörgerät.
    • Ggf. ein*e vom/von der Prüfungsteilnehmenden beauftragter Gebärdendolmetscher*in.
  3. Schreibbehinderte:
    • verlängerte Prüfungszeit (um 25 % bis 100 %, entsprechend der Angabe im ärztlichen Attest);
    • Verwendung eines Laptops/PC ohne integrierte Hilfsmittel (gegebenenfalls im Eigentum des Prüfungszentrums; § 11 der Prüfungsordnung findet entsprechend Anwendung);
    • Ein*e Schriftführende*r bzw. ein*e Prüfende*r schreibt, was diktiert wird, sichert durch Rückfragen die Schreibweise und legt nach Abschluss dem/der Prüfungsteilnehmenden den Text vor.
  4. Teilnehmende mit Lese- und/oder Rechtschreibschwäche (Legasthenie, Dyslexie):
    • verlängerte Prüfungszeit (um 25 % bis 100 %, entsprechend der Angabe im ärztlichen Attest).
  5. Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADS/ADHS):
    • verlängerte Prüfungszeit (um 25 % bis 100 %, entsprechend der Angabe im ärztlichen Attest).
  6. Bei der Bewertung der mündlichen Leistung von sprachbehinderten Prüfungsteilnehmenden ist der Grad der Beeinträchtigung angemessen zu berücksichtigen.
  7. Die Durchführung der Prüfung bei Mehrfachbehinderung ist durch eine Kombination von Maßnahmen möglich.

Das Prüfungszentrum prüft vor Ort die jeweilige Sachlage und sorgt im Einzelfall für die Realisierbarkeit der angemessenen Maßnahmen zur Prüfungsdurchführung (zusätzliche*r Prüfende*r, zusätzlicher Raum mit eigener Aufsicht, technische Ausstattung o. Ä.). Hierbei anfallende Kosten (mit Ausnahme des*der Gebärdendolmetscher*in) übernimmt das Prüfungszentrum.

Sie sind hier:

Hilfe

Im Folgenden haben Sie die Möglichkeit, die Prüfung zum Goethe-Zertifikat C1 zu trainieren. Es kann bei den Arbeitsanweisungen zwischen elektronischem Format und Papierversion geringfügige Abweichungen in der Formulierung geben, wenn sich diese auf das elektronische Medium beziehen.

Die Module Lesen und Hören werden elektronisch bewertet und Sie erfahren sofort Ihre erreichte Punktzahl. Sie können im Modul Schreiben einen Diskussionsbeitrag, Teil 1, und eine Nachricht, Teil 2, im elektronischen Textfeld verfassen, danach ausdrucken und Ihrer Lehrkraft oder einer Person, die Deutsch kompetent auf dem Niveau C2 spricht, zur Korrektur und Bewertung vorlegen.

Das Beispiel zum Modul Sprechen dient zu Ihrer eigenen Orientierung. Das Modul Sprechen können Sie zu Hause natürlich nicht selbstständig üben, Sie können sich das elektronische Beispiel aber genau ansehen, damit Sie wissen, was in der Echtprüfung von Ihnen verlangt wird.

Online-Übungen nur mit der Tastatur (ohne Maus) ausführen

Tastaturkürzel (Access-Keys)

Unter Tastaturkürzeln (oder auch Access-Keys) versteht man Tastenkombinationen, über die man direkt auf bestimmte Inhalte und Links einer Internetseite zugreifen kann. Diese Tastenkombinationen zum Ansteuern der Seiten und deren Inhalte sind besonders für Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Störungen wichtig, da sie eine Maus nicht oder nur bedingt einsetzen können. Sie sind auf die Tastatur oder alternative Eingabegeräte angewiesen. Es profitieren aber auch alle anderen Anwender, die lieber mit der Tastatur als mit der Maus arbeiten.

Diese Seiten wurden so gestaltet, dass sie auch allein mit den Tasten "Tabulator", "Richtung" (das sind die Pfeiltasten "nach oben", "nach rechts", "nach unten" und "nach links") sowie "Eingabe" jede verfügbare Seite aufrufen können. Außerdem wurde für jene Anwender, die ausschließlich mit der Tastatur arbeiten wollen oder müssen, sowie für Menschen, die einen so genannten Screenreader zum Vorlesen von Web-Inhalten verwenden, eine versteckte Navigation angelegt, die ebenfalls mittels Tastaturkürzel angesteuert werden kann. Damit gelangen sie auch ohne Zuhilfenahme der Maus oder Tastenkombinationen problemlos an die Inhalte.

Für die wichtigsten Seiten und Funktionen wurden folgende Kürzel vergeben:

Unter Windows-Betriebssystem

  • Alt + 1 zum Aufruf der gegenständlichen Hilfeseite
  • Alt + 5 zum direkten Aufruf des Inhalts
  • Alt + F4 schließt ein über einen Link neu geöffnetes Fenster

Unter Macintosh-Betriebssystem

  • Ctrl + 1 zum Aufruf der gegenständlichen Hilfeseite
  • Ctrl + 5 zum direkten Aufruf des Inhalts
  • Ctrl + F4 schließt ein über einen Link neu geöffnetes Fenster

Um eine Tastenkombination auszuführen, drücken und halten Sie die Alt-Taste (oder Ctrl bei Macintosh) und tippen dann die entsprechende Ziffer ein. Verwenden Sie den Internet-Explorer, müssen Sie abschließend diese Aktion mit Drücken der Eingabetaste bestätigen. Verwenden Sie den Firefox ab Version 2, müssen Sie zusammen mit der Alt-Taste (nur auf Windows) noch die Shift-Taste gedrückt halten.

Tastaturnavigation

Diese Möglichkeit wird zurzeit von den aktuellen Versionen der Browser Microsoft Edge, Chrome und Firefox angeboten.

So aktivieren Sie die Tastaturnavigation für alle neuen Fenster und Registerkarten im Microsoft Edge

  1. Öffnen Sie Microsoft Edge.
  2. Klicken Sie auf "Einstellungen".
  3. Klicken Sie auf "Barrierefreiheit".
  4. Aktivieren Sie unter "Barrierefreiheit" > "Tastatur" > "Navigieren in Seiten mit einem Textcursor" und klicken Sie anschließend auf "OK".

Alternativ können Sie auch durch Drücken der F7-Taste die Tastaturnavigation nach Belieben ein- und ausschalten. Dies gilt im Mozilla Firefox dann auch für alle neuen Fenster und Registerkarten.

Achtung! Alle Eingabefelder der Übungen können nicht mit dem Cursor angesteuert werden, sondern erhalten den Fokus mit der Tabulatortaste (Tabstopp).

Bitte beachten Sie auch, dass Sie im Microsoft Edge mit den Richtungstasten "Pfeil rechts" (nächste Zeile) beziehungsweise "Pfeil links" (vorherige Zeile), statt wie in anderen Browsern "Pfeil unten" (nächste Zeile) beziehungsweise "Pfeil oben" (vorherige Zeile) zwischen den einzelnen Zeilen navigieren.