GOETHE-ZERTIFIKAT C2 - Modellsatz > Lesen
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 80 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilteilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
In diesem Modul lesen Sie mehrere Texte und bearbeiten die dazugehörenden Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie die Aufgaben in der vorgegebenen Reihenfolge.
Markieren Sie das entsprechende Auswahlfeld im elektronischen Antwortbogen.
Hilfsmittel wie zum Beispiel Wörterbücher oder Mobiltelefone sind nicht erlaubt.
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 25 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Lesen Sie den folgenden Kommentar. Entscheiden Sie, welche der Antworten Nummer 1 bis 10 a, b, c oder d passt. Es gibt nur eine richtige Lösung. Markieren Sie die richtige Antwort mit der Maus oder der Tabulatortaste bei den Antworten Aufgabe 1.
Ich bin Lehrerin. Ich unterrichte die klassische Fächerkombination Deutsch und Geschichte an einem norddeutschen Gymnasium.
Wenn ich den ersten Satz lese, kommt er mir vor wie ein Geständnis. Und irgendwie ist er es auch und eben nicht nur die kurze und knappe Information über meinen Beruf. Wenn ich nämlich von Leuten, die ich gerade kennengelernt habe – im Urlaub, auf einer Party, in einem Kurs –, nach meinem Job gefragt werde, kommt mir dieser Satz „Ich bin Lehrerin“ stets wie ein Bekenntnis vor, wie ein Bekenntnis zu etwas Negativem, ungefähr ähnlich dem Bekenntnis zu einem Laster wie dem Rauchen oder Schlimmerem.
Wieso eigentlich? Ich mag meinen Beruf. Nicht wegen des Beamtenstatus', der mich nicht den Unwägbarkeiten des Arbeitsmarktes aussetzt. Der ist zwar angenehm, das gebe ich zu, aber nicht entscheidend. Und die viele Freizeit – die ist sowieso nur eine Illusion. Nein, als ich damals “auf Lehramt” studierte, steckte ich voller Ideale. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Vermittlung von Wissen und Werten – ich konnte mir keinen besseren Beruf vorstellen.
Eigentlich müsste ich mich mit meinem Beruf nicht verstecken, könnte stolz auf ihn sein. Das bestätigte mir vor Kurzem eine Umfrage, die die Wochenzeitung “Die Zeit” in Auftrag gegeben hatte. Danach bescheinigten 64 Prozent der Befragten den Lehrern, dass sie gute oder sogar sehr gute Arbeit leisteten. Also jubilieren und an die Brust klopfen? Schön wär’s, wenn ich’s könnte.
Doch da ist die andere Seite der Medaille. Ich glaube, kaum ein Berufsstand wurde in den vergangenen Jahren so stark angegriffen wie der der Lehrer. Erinnern Sie sich noch an den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, der die Lehrer samt und sonders als “faule Säcke” beschimpfte? Und dann sind da die diversen Pisa-Studien, die immer wieder belegen, dass deutsche Schüler im internationalen Vergleich gerade mal nur Mittelmaß sind. Wer trägt dafür die Verantwortung? Soziale Schieflagen, strukturelle Verkrustungen, überfrachtete Lehrpläne, Einsparmaßnahmen an allen Ecken und Enden? Ja, schon, aber letztendlich sind es dann doch wieder die Lehrer, die “Pauker”, die die Sache nicht in den Griff kriegen, sich zu wenig Mühe geben oder gar für ihren Beruf nicht geeignet sind.
Es erschreckt mich, wenn eine Mutter mit dem “Lehrerhasser-Buch” einen Bestseller landet und Eltern auf der Internetseite “Schulradar” mit den Schulen und Lehrern ihrer Kinder abrechnen. Warum beschweren sie sich nicht in den Sprechstunden, suchen das klärende Gespräch? Angst, dass Kritik die Schullaufbahn ihrer Kinder gefährden könnte? Leider muss ich zugeben, dass es diesen Machtmissbrauch einiger Kollegen gibt, aber muss man deshalb alle “Pauker” in die Schmuddelecke stellen?
Dass das elterliche Duckmäusertum auf die Kinder abfärbt, ist logisch – und das Internet bietet ihnen beste Rahmenbedingungen, um ihren Frust abzulassen.
Harmlos ist noch die Internetplattform “Spickmich”, auf der Schüler uns Lehrer anonym bewerten. Anders sieht es dann aus, wenn das Netz missbraucht wird, um Lehrer zu diffamieren, lächerlich zu machen oder sie zu bedrohen. Es geht so weit, dass gefälschte Videos bei YouTube eingestellt werden, die Kollegen auf das Übelste beleidigen und in den Dreck ziehen.
Was können wir Lehrer tun, um die Dinge zum Besseren zu wenden? Natürlich könnten wir immer wieder auf die anderen zeigen, darüber klagen, was uns angetan wird und auf unsere kaum zu bewältigenden Aufgaben verweisen – die uns auch 82 Prozent der in der “Zeit”-Umfrage Befragten zugestehen – dass wir nämlich oft Erziehungsaufgaben der Eltern übernehmen müssen.
Wir könnten uns aber auch an die eigene Nase fassen und überlegen, wie wir gegen das oben genannte Duckmäusertum angehen können ebenso wie gegen die vielfältigen Arten des Dampfablassens in den anonymen Weiten des weltweiten Netzes.
Es ist schon komisch, dass wir Lehrer, die wir stets und ständig andere und ihre Arbeit bewerten und beurteilen, nicht in der Lage sind, souverän mit Kritik oder Urteilen über uns selber umzugehen. Kommt Kritik in Form von “Schulradar” oder “Spickmich” auf uns zu, machen wir dicht, statt zu erkennen, wie sehr sich Schüler und Eltern in ihren Meinungsäußerungen gehemmt oder unterdrückt sehen. Das Fehlen einer Kultur der Rückmeldung verweist auf ein Verhaftetsein der Schulstrukturen in autoritären Mustern.
Ein wesentlicher Grund für diese Abschottung gegenüber Kritik, Anregungen, Lob und Tadel mag sein, dass es keine einheitlichen Standards für den Lehrerberuf gibt. Wer kann schon genau definieren, was man von uns erwarten darf und was nicht? Wenn man sich so umschaut, sind die Anforderungen enorm, sie unterscheiden sich, je nachdem, wer sie stellt, nur darin, was in den Vordergrund geschoben wird. Wir sollen also selbstverständlich Wissensvermittler, Erzieher und Lebensberater sein. Außerdem als Lernbegleiter den Schülern zur Seite stehen und ihr Selbstwertgefühl stärken. Nicht zu vergessen ist, dass wir den Übergang zur Ganztagsschule meistern, die Umstellung auf das Abitur nach 12 Jahren mit Einfallsreichtum und Erfolg erledigen und bei der nächsten Pisa-Studie ein paar Plätze vorrücken. Kein Lehrer wird all diesen Anforderungen perfekt genügen können und aus diesem Wissen heraus mauern die meisten, wenn es darum geht, in einen offenen Dialog mit Eltern und Schülern zu treten.
Wenn wir Lehrer untereinander ohne Scheu und falsche Scham die Karten auf den Tisch legen, müssen wir alle zugeben, dass unser Alltag von permanenter Angst begleitet wird. Einer Angst, die mal stärker, mal nur ganz im Hintergrund vorhanden ist – der Angst, vor der Klasse zu scheitern. Wir müssen zugeben, dass keine Unterrichtsstunde reine Routine ist, sondern das Gegenteil: immer wieder ein Kampf um Anerkennung, ein Ringen um Aufmerksamkeit und Disziplin.
Und was tun wir dagegen? Bereiten Fachlehrer gemeinsam Unterrichtseinheiten vor? Probieren wir alternative Methoden aus? Entwickeln wir gemeinsam Kommunikationsformen, die uns näher an die Wünsche und Vorstellungen unserer Schüler bringen? Leider nicht. In der Mehrzahl der Fälle bleibt jeder Kollege der traditionelle Einzelkämpfer und das, was sich hinter der Klassentür abspielt, bleibt geheim – es sei denn, Frust, Mitteilungsbedürfnis und Wut suchen sich den wenig schönen Ausweg übers Internet.
Es gibt inzwischen Schulen, an denen eine kontinuierliche Lehrerbewertung durch die Schüler eingeführt wurde. Damit sie funktioniert, muss dreierlei passieren: Erstens müssen die bewertenden Schüler anonym bleiben. Die Schüler müssen zweitens gelernt haben, wie man Kritik übt, dass also Beleidigungen wie “Schlampe” oder Ähnliches nichts bringen. Und drittens erfährt allein die betroffene Lehrkraft die Ergebnisse, mit denen sie dann umgehen kann, wie sie will.
Bisher ist erst ein Viertel der bewerteten Lehrerinnen und Lehrer bereit, mit ihrer jeweiligen Klasse über die geäußerte Kritik zu sprechen. Manchen Schülern ist das zu wenig und sie fragen nach dem Sinn der ganzen Frageaktion. Ihnen möchte ich antworten: Habt Geduld, immerhin ist ein Anfang gemacht.
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Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 20 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Sieben der folgenden Aussagen entsprechen dem Inhalt des Artikels “Biologischer Zündstoff”.
Ordnen Sie die Aussagen den jeweiligen Textabschnitten Nummer 11 bis 16 zu. Eine Aussage ist bereits als Beispiel markiert und zugeordnet. Zwei Aussagen passen nicht. Markieren Sie die richtige Antwort mit der Maus oder der Tabulatortaste unter Antworten Aufgabe 2.
Energiegewinnung aus Pflanzen führt, so die Annahme, zu einer ausgeglichenen Kohlendioxid-Bilanz.
Das Verfahren zur Gewinnung von BTL-Kraftstoff ist derzeit noch zu kostspielig.
Ein begrenzter Anbau von Energiepflanzen kann zu einer teilweisen Eigenständigkeit in der Energieversorgung führen.
Nach neuesten Erkenntnissen trägt die Energiegewinnung aus Algen am wenigsten zum Treibhauseffekt bei.
In der Nutzung von Pflanzen, die nicht der Nahrung dienen, sieht man die größte Chance für die Bioenergie.
Beim Anbau verschiedener Energiepflanzen entsteht ein Gas, das den Treibhauseffekt verstärkt.
Fachleute warnen im Zusammenhang mit dem Anbau von Energiepflanzen vor einer nicht wiedergutzumachenden Schädigung der Natur.
Die Verwendung von Nahrungspflanzen zur Energiegewinnung verknappt das Angebot an Nahrungsmitteln.
Für die Herstellung von ausreichend synthetischem Flugbenzin benötigt man eine riesige Anbaufläche.
Biologischer Zündstoff |
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Die moderne Zivilisation auf einen nachhaltigen Weg zu bringen, gleicht mehr und mehr dem Versuch, einen Deich zu halten, gegen den die Flut drückt. Hat man gerade noch mit bloßen Händen den einen Riss gestopft, tun sich daneben schon die nächsten auf. Der jüngste Fall: Pflanzen als Energiequelle der Zukunft. Vor zwei Jahren noch gepriesen, vergeht nun kaum ein Monat, in dem nicht Umwelt- und Entwicklungsorganisationen vor dramatischen Konsequenzen für Klima, Umwelt und Ernährungssicherheit warnen. Aufgabe 2 - Beispiel 0 Textabschnitt:Nummer 0 Energiegewinnung aus Pflanzen führt, so die Annahme, zu einer ausgeglichenen Kohlendioxid-Bilanz. Die Idee klang bestechend: Anstatt fossile Energieträger wie Kohle und Erdöl zu verbrennen und damit zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre zu blasen, könnte man Energie und Kraftstoffe aus Pflanzen gewinnen. Die Lösung wäre klimaneutral, weil dabei nur das CO2 freigesetzt wird, das die Pflanzen für ihr Wachstum zuvor der Atmosphäre entnommen haben. Anders als das endliche Erdöl wachsen Pflanzen nach. Und aus Bauern könnten “Energiewirte” werden, die eine neue Einkommensquelle erschließen. Eine Win-win-Situation – für Umwelt, Verkehr, Wirtschaft und Arbeit. Nummer 11 Textabschnitt:Der erste Imageschaden kam mit der sogenannten “Tortilla-Krise”. Weil die USA für ihre ehrgeizigen Bioethanol-Pläne mehr Mais benötigten, als sie selbst produzieren konnten, wurde in Mexiko dazugekauft – woraufhin dort die Preise anzogen und Tortillas aus Maismehl, die Grundlage der mexikanischen Küche, in kurzer Zeit immer teurer wurden. Aus Biokraftstoffen wurden “Agro-Kraftstoffe”, landwirtschaftliche Erzeugnisse, die eigentlich auf den Teller gehören, aber im Tank landen. Nummer 12 Textabschnitt:Dazu kamen Berichte, in Malaysia oder Brasilien – das schon seit Jahrzehnten im großen Stil Bioethanol aus Zuckerrohr herstellt – weiche der ohnehin schon bedrohte Regenwald neuen Monokulturen aus Energiepflanzen. Einmalige Lebensräume der Erde, die eine schier unvorstellbare Vielfalt von Arten beherbergten, würden im Namen von Ökologie und Klimaschutz vernichtet. “Biokraftstoffe sind ein Angriff auf die Biodiversität”, wetterte die Umweltkoryphäe Ernst Ulrich von Weizsäcker. Nummer 13 Textabschnitt:Für einen weiteren Kratzer im Lack sorgte jetzt die Wissenschaft. Der niederländische Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen hatte mit Kollegen die Emissionen von Lachgas (N2O) untersucht, die durch den Einsatz von Kunstdünger auf Biospritfeldern entstehen. Lachgas ist fast 300-mal treibhauswirksamer als CO2. Ergebnis: Die Treibhauswirksamkeit von Biodiesel aus Raps sei 70 Prozent größer als die von fossilem Diesel, bei Mais seien es 50 Prozent. Nur Zuckerrohr schneide besser ab. Die Studie ist zwar umstritten; Kritiker werfen Crutzen vor, von veralteten Düngemethoden und Rapssorten ausgegangen zu sein. Doch nun befand auch eine OECD-Studie, die USA, Kanada und die EU könnten ihre verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen bis 2015 mittels Biosprit nur um 0,8 Prozent senken. |
Nummer 14 Textabschnitt:Einen Ausweg könnte das Verfahren “Biomass to Liquid” (BTL) bieten. Bei diesem Verfahren gelingt es, Biomasse in Gas zu verwandeln und dessen Moleküle dann in die des gewünschten Kraftstoffs. So entsteht etwa synthetischer Diesel, der dieselben Eigenschaften wie Diesel aus Erdöl hat. Weil anders als bei Biodiesel oder Pflanzenöl keine Nahrungspflanzen benötigt werden, spricht man von “Biokraftstoffen der zweiten Generation”. BTL verwertet vor allem Holz, Stroh und andere Biomasse. Das verwendete Holz kommt zum Teil als sogenanntes Restholz aus dem Wald oder wird von schnell wachsenden Bäumen wie beispielsweise Pappeln gewonnen. Bei diesem BTL-Kraftstoff fallen laut einer Schweizer Studie 40 bis 60 Prozent weniger Treibhausgase an als bei fossilem Diesel; wird Waldrestholz verwendet, ist die Bilanz noch günstiger. Nummer 15 Textabschnitt:Gerade für die Luftfahrt wäre der BTL-Kraftstoff eine Alternative, da herkömmliche Biokraftstoffe in Flughöhen mit Temperaturen um minus 50 Grad zähflüssig werden. Das BTL-Verfahren ermöglichte aber synthetisches Kerosin mit den gleichen Eigenschaften wie das bisherige herzustellen. Um damit den weltweiten Flugverkehr im heutigen Umfang aufrechtzuerhalten, wäre allerdings eine Fläche für den Holzanbau von 120 Millionen Hektar nötig, dreimal größer als Deutschland. Deshalb setzen Flugzeughersteller wie Boeing auf Kerosin aus Algen, die neuerdings als Klimaretter und unerschöpfliche Energiequelle gepriesen werden. Nummer 16 Textabschnitt:Eine Patentlösung für Bioenergie aus Pflanzen gibt es nicht. Was in Europa ökologisch machbar ist, kann sich anderswo als fatal erweisen. Wenn etwa in Afrika Energiepflanzen für den Export in großen Monokulturen angebaut werden sollen, verknappt dies weiter das Trinkwasser auf einem ohnehin trockenen Kontinent. Sogar eine genügsame und nicht essbare Pflanze wie die Jatropha, die seit Kurzem als Energiepflanze für südliche Breiten Schlagzeilen macht, wird zum Problem, wenn internationale Konzerne sie plötzlich im großen Stil auf fruchtbarem Ackerland anbauen wollen. Richtig genutzt könnte Jatropha aber als regionaler Energielieferant die Abhängigkeit von Ölimporten lindern. Außerdem verbessert sie in ausgelaugten Böden nach einigen Jahren den Wasserhaushalt. |
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 25 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Lesen Sie die folgende Reportage, aus der Textabschnitte entfernt wurden.
Setzen Sie die Abschnitte in den Text Nummer 17 bis 22 ein. Ein Textabschnitt passt nicht.
Ein Abschnitt ist bereits als Beispiel eingefügt. Markieren Sie die richtige Antwort mit der Maus oder der Tabulatortaste
unter Antworten Aufgabe 3.
Wer soll das bezahlen?Wenn Rudolf Schmid aus dem Fenster seines Zukunftslabors sieht, blickt er auf die Vergangenheit. Auf der Straßenseite gegenüber steht der Stammsitz seines Arbeitgebers. Ein knapp hundert Jahre alter Bau, der einer Villa eher gleicht als einem Versicherungsgebäude. Seit 1913 betreibt die Munich Re, wie das Unternehmen heute heißt, das Geschäft mit dem Risiko: Sie gibt Versicherungen an Konzerne aus, die ihrerseits Gebäude gegen Zerstörung versichern oder Fabriken gegen Stromausfall, damit sich die Kosten eines Schadensfalls, wenn er tatsächlich eintritt, auf mehrere Schultern verteilen. Aufgabe 3 - Beispiel 0 Textabschnitt:Schmids Arbeitsplatz liegt in dem kantigen Kasten aus Glas und Stahl auf der anderen Seite der Königinstraße, unweit des Englischen Gartens in München. Von außen sehen die Büros dort aus wie gestapelte Container. Schmid ist einer der Männer, die die Firma davor bewahren sollen, es mit dem Risiko zu übertreiben: Der 49-Jährige ist Risk-Manager, seine Aufgabe ist es, in die Zukunft zu schauen. Die Abteilung, in der Schmid seit sieben Jahren arbeitet, ist so alt wie das Unternehmen selbst. Seit seiner Gründung war eine der wesentlichen Grundlagen des geschäftlichen Erfolgs, den Gang der Dinge vorhersagen zu können. Die Angaben darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Schäden entstehen können, bestimmen darüber, was die Munich Re überhaupt versichert und wie hoch die Prämien sind. Nummer 17 Textabschnitt:Um die Kosten einer solchen Rückversicherung festzulegen, gehen etliche Daten in die Berechnung ein: Wie wahrscheinlich ist es, dass der Fluss an dieser Stelle über die Ufer tritt? Wie oft ist das schon geschehen? Wie viel Risiko will der Erstversicherer tragen? Die Munich Re definiert daraus einen sogenannten Risikoappetit, das heißt, sie macht dem Erstversicherer ein konkretes Angebot. Geht der darauf ein, kommen beide ins Geschäft. Nummer 18 Textabschnitt:Der Grund war vielmehr: Die Naturkatastrophen verliefen vergleichsweise glimpflich, auch wenn mehr Katastrophen registriert wurden als im langjährigen Durchschnitt – aber es gab weniger große. Vor einigen Jahren sah das ganz anders aus: Nachdem der Hurrikan “Katrina” New Orleans zerstört hatte, summierten sich die weltweit entstandenen Schäden auf 2,6 Milliarden Euro. “Katrina” hatte die gesamte Versicherungsbranche in eine Art Klimaschock versetzt. |
Nummer 19 Textabschnitt:Diese und andere, auch von Menschen gemachte, Katastrophen versucht Schmid zu berechnen, um weiterhin Gewinne für Munich Re zu produzieren. An einer Wand seines Büros hängt ein sogenanntes Risiko-Universum, aufgeteilt nach den Themenfeldern Natur, Gesellschaft, Infrastruktur, Wirtschaft und Technik, und auf der gegenüberliegenden Seite eine Liste mit 80 hypothetischen Ereignissen: vom Zusammenbruch des Dollars bis zum Bankrott eines Staates. Nummer 20 Textabschnitt:Was passiert zum Beispiel, wenn in einem Land wie Deutschland länger als 48 Stunden der Strom ausfiele? Welche Auswirkungen hätte das auf die Computernetze, auf den Kapitalmarkt, auf die Infrastruktur? Hätten die Tankstellen überhaupt genug Stromaggregate, um das Benzin aus den Tanks in die Autos zu pumpen? Und was wären die Konsequenzen, wenn der Verkehr zusammenbräche? Nummer 21 Textabschnitt:Schmid lebt in einer Was-wäre-wenn-Welt und er ist darin nicht allein. Ihm steht ein Heer an Experten zur Verfügung, neben Physikern und Klimaforschern auch Mediziner, Sozialwissenschaftler und Soziologen. Gemeinsam spielen sie auf allen Feldern Szenarien durch, die für das Geschäft der Munich Re von Belang sind. Zugleich berät er sich mit dem Bundeskriminalamt oder der Bundeswehr und mithilfe einer eigenen Suchmaschine wird das Internet nach Daten durchsucht. Nummer 22 Textabschnitt:Schon im Jahr 2007 machten sich Experten beispielsweise Gedanken darüber, was passieren würde, wenn die Weltwirtschaft in eine Rezession schlittert. Dann kam die Finanzkrise, und ihr Ausmaß übertraf alle Erwartungen. Kann man aus der Krise Lehren ziehen? Schmid bezweifelt das. Es wird Risiken geben, die nicht mehr kalkulierbar sind. Das Geschäft hat sich gegenüber dem vergangenen Jahrhundert verändert, als es noch ausreichte, die Schäden der Vergangenheit anzusehen und auf deren Basis die Risiken der Zukunft zu kalkulieren. |
0Schmids Arbeitsplatz liegt in dem kantigen Kasten aus Glas und Stahl auf der anderen Seite der Königinstraße, unweit des Englischen Gartens in München. Von außen sehen die Büros dort aus wie gestapelte Container. Schmid ist einer der Männer, die die Firma davor bewahren sollen, es mit dem Risiko zu übertreiben: Der 49-Jährige ist Risk-Manager, seine Aufgabe ist es, in die Zukunft zu schauen. AIm Folgejahr belief sich die Schadenssumme wieder nur auf 139 Millionen Euro. Ein solcher Rückgang sei aber kein Grund zur Entwarnung, findet Schmid: “Wir spüren deutlich den Trend, dass die durch Naturkatastrophen verursachten Schäden zunehmen. Es gibt klare Fakten.” Ein Wintersturm wie der Orkan “Xynthia” kann die Bilanz verhageln und die Versicherungsbranche mit Milliardenbeträgen belasten. BKeine dieser möglichen Auswirkungen und Konsequenzen unberücksichtigt zu lassen, zu erkennen, wie die Dinge miteinander in Verbindung stehen, und am Ende einer solchen Analyse zu einem Ergebnis zu kommen, das mit Fakten und Zahlen untermauert ist – das ist die Herausforderung. Denn ganz zum Schluss muss an jedem Risiko ein Preisschild hängen. Der Betrag, den eine Versicherung im Fall eines Stromausfalls dem versicherten Staat zahlen muss. CDeshalb lautet die Maxime der Munich Re: Aus Risiken Werte schaffen. Das funktioniert aber nur, wenn die möglichen Schäden genau kalkuliert sind. Das Geschäftsprinzip eines Rückversicherers besteht darin, Versicherungskonzernen ihr Risiko abzukaufen. Konkret: Der Besitzer einer Industrieanlage, die an einem Fluss liegt, versichert sich gegen Hochwasser. Das Versicherungsunternehmen versichert sich wiederum bei der Munich Re dagegen, dass es bei Schadenseintritt nicht so viel Geld ausbezahlen muss, dass es selbst daran zerbricht. |
DÜber diese Auflistung potenzieller Risiken hat Schmid den Dreiklang “Erkennen – Verstehen – Handeln” geschrieben. Hier versuchen der Betriebswirtschaftler und seine Kollegen Zusammenhänge zu erkennen, wo andere nur ein Gewirr an Begriffen und Linien sehen. “Die Frage, auf die wir hier eine Antwort suchen, heißt: Haben wir ein Thema wirklich ausreichend verstanden, sodass wir zu einer Einschätzung kommen können?” EDazu gehört auch zu erkennen, welchen Einfluss die Wahrnehmung eines Risikos darauf hat, wie eine Gesellschaft damit umgeht. Beispiel Klimawandel: Noch vor ein paar Jahren war in der Wissenschaft umstritten, ob es einen von Menschen verursachten Effekt aufs Klima überhaupt gibt. Die Diskussion unter Forschern hatte Einfluss auf die Berichterstattung in den Medien, was wiederum Auswirkungen darauf hatte, wie die Politik mit dem Klimawandel umging. FDie Informationen, die die Spezialisten für ihn zusammentragen, muss Schmid wie ein Komponist zu einem dissonanzfreien Stück zusammensetzen. Dabei ist er sich im Klaren, dass seiner Arbeit Grenzen gesetzt sind. In einer immer komplexer werdenden Welt, in der sich Kommunikationsnetze über den gesamten Globus spannen und Finanzströme kaum noch zu überblicken sind, wird es zunehmend schwieriger, den Verlauf eines bestimmten Ereignisses exakt vorherzusagen. GDie Munich Re hat den Versicherungskonzernen in den vergangenen Jahrzehnten so großen Appetit gemacht, dass sie zum größten Rückversicherer der Welt aufgestiegen ist. Im vergangenen Jahr machte sie nach vorläufigen Berechnungen einen Gewinn von knapp 2,6 Milliarden Euro, eine Milliarde mehr als im Vorjahr. Das lag allerdings weniger daran, dass Schmid und seine Mitarbeiter ein außergewöhnlich sicheres Händchen gehabt hätten mit ihren Risikoprognosen. |
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 10 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilnehmer ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Sie interessieren sich für eine Tätigkeit bei einer internationalen Organisation.
Verschaffen Sie sich schnell einen Überblick über die vier Angebote. Zu welcher Anzeige A, B, C, D passen die Aussagen Nummer 23 bis 30? Auf eine Anzeige können mehrere Aussagen zutreffen, aber es gibt nur eine richtige Lösung für jede Aussage. Markieren Sie die richtige Antwort mit der Maus oder der Tabulatortaste unter Antworten Aufgabe 4.
Es ist Ihre Aufgabe, sich um Partner im internationalen Hochschulbereich zu kümmern.
Ihr Dienstort ist für die Dauer Ihrer Tätigkeit im Ausland angesiedelt.
Sie sind für die Fortbildung lokaler Mitarbeiter zuständig.
Diese Stelle wird auf Dauer angeboten.
Es ist Ihre Aufgabe, Finanzmittel zu beschaffen.
Die Stelle erfordert eine konfessionelle Bindung.
Die Stelle ist zunächst auf ein Jahr begrenzt.
Es ist unter anderem erforderlich, sich klar artikulieren zu können.
Ihre Vergütung wird auch von Ihrer Qualifikation abhängig gemacht.
Caritas international, die Auslandsabteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. mit Sitz in Freiburg, leistet als internationale Hilfsorganisation weltweit Hilfe für Menschen in Not. Für das Referat Öffentlichkeitsarbeit ist ab sofort die Stelle eines/einer Referenten/Referentin für Fundraising/Direktmarketing unbefristet zu besetzen. Zu Ihren Aufgaben gehören: Betreuung des gesamten Bereichs der zielgruppenorientierten Spenderansprache von Caritas international durch die unterschiedlichen Instrumente des Direktmarketings – Pflege der SAP CRM-Datenbank – datenbankgestützte Zielgruppenanalysen und Entwicklung neuer Produkte zur Spendenwerbung (für unterschiedliche Spendergruppen und Spenderinteressen) – Abfassen von Texten für Mailings – Koordination mit den anderen Bereichen des Fundraising, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und Agenturen. |
Die Aufgabe erfordert folgende Qualifikationen und Fähigkeiten: Hochschulabschluss in den Bereichen Geistes- beziehungseise Sozialwissenschaft oder BWL mit Erfahrungen im Sozialmarketing, möglichst Zusatzqualifikationen in einem journalistischen Arbeitsfeld beziehungseise entsprechende Berufserfahrung – einschlägige Erfahrung im Direktmarketing – sehr gute schriftliche Ausdrucksfähigkeit sowie die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte in einfacher Sprache darzustellen – Affinität zu Themen der internationalen humanitären Hilfe – Fremdsprachenkenntnisse in mindestens zwei Sprachen – Bereitschaft zu Auslandsreisen. Bei gleicher Qualifikation werden Bewerber/Bewerberinnen mit Behinderung bevorzugt. Schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen an www.caritas.de. |
Robert Bosch Stiftung und Goethe-Institut e.V. |
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Die Robert Bosch Stiftung gehört zu den großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland, das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Die Robert Bosch Stiftung und das Goethe-Institut e.V. vergeben ab sofort ein Stipendium für einen Robert Bosch Kulturmanager (m/w) mit Dienstort Sharjah, Vereinigte Arabische Emirate, für zunächst ein Jahr mit einmaliger Verlängerungsmöglichkeit. Der Stipendiat/die Stipendiatin ist in Absprache mit den lokalen Partnern für den Aufbau eines Qualifizierungsprogramms für Angestellte verschiedener Arbeitsbereiche der Museen in Sharjah verantwortlich (kuratorische Arbeit, Ausstellungsdesign, Museumspädagogik, Öffentlichkeitsarbeit, Restaurierung etc.) Er/Sie wird vom Goethe-Institut Golf-Region in Abu Dhabi betreut und ist institutionell am Museumsdepartment Sharjah angebunden. Das Aufgabengebiet umfasst im Wesentlichen:
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Voraussetzungen: Vor weniger als acht Jahren abgeschlossenes Studium der Kunstgeschichte, der Kulturwissenschaften oder eines anderen museumsrelevanten Fachgebietes.
Leistungen: Monatliches Stipendium von 3800 € (zzgl. projektbezogener Leistungen des Goethe-Instituts)
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Brot für die Welt, das Spenden sammelnde Hilfswerk der evangelischen Kirche in Deutschland, fördert jährlich mehr als 1000 Projekte weltweit. Arbeitsschwerpunkt des Referats Menschenrechte bilden der Schutz und die Förderung der Einhaltung der Menschenrechte durch kirchliche Partner und Nichtregierungsorganisationen sowie ihrer Zielgruppen weltweit sowie der Aufbau effektiver Strukturen und Mechanismen des Menschenrechtsschutzes. Die Sachbearbeitungsstellen sind regional definiert. |
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Die Aufgaben umfassen im Wesentlichen:
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Voraussetzungen:
Die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche setzen wir voraus. |
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. |
DAAD Deutscher Akademischer Austausch Dienst ist eine gemeinsame Organisation der deutschen Hochschulen zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit und des weltweiten akademischen Austausches. Mit einem Jahresbudget von cirka 300 Millionen Euro fördert er rund 55000 Personen im In- und Ausland in verschiedenen Programmen und Projekten. Dieser Aufgabe widmen sich rund 700 Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen des DAAD in Bonn, Berlin und in 14 Auslandsbüros. Wir suchen für diverse neu zu besetzende Positionen zum nächstmöglichen Zeitpunkt (zum Teil befristet) Referatsleiter/Referatsleiterinnen und Referenten/Referentinnen. Dotierung: in Abhängigkeit von Tätigkeit und Berufserfahrung. Ihre Aufgaben je nach Position: Konzeption und Durchführung von Förderprogrammen für in- und ausländische Studierende, Wissenschaftler und Hochschulen, Projektmanagement, Qualitätssicherung und Evaluierung der Förderinstrumente, Kontaktpflege zu Partnerorganisationen, Geldgebern, Hochschulen und Botschaften im In- und Ausland, Erarbeitung von Stellungnahmen zu hochschul- und kulturpolitischen Fragen. |
Ihre Qualifikationen: Um die Aufgabenbereiche eines Referenten/einer Referentin wahrnehmen zu können, verfügen Sie über ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Staatsexamen oder Master), sehr gute Kenntnisse der deutschen und internationalen Hochschullandschaft sowie verhandlungssichere Englischkenntnisse und gute EDV-Kenntnisse. Sie zeichnen sich durch konzeptionelles und strategisches Denkvermögen aus, sind flexibel und belastbar. Wünschenswert sind darüber hinaus Auslandserfahrung durch längere Studien- oder Arbeitsaufenthalte im Ausland sowie gute Kenntnisse einer weiteren Fremdsprache. Wir freuen uns über Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen, die Sie uns bitte unter Angabe Ihres Erfahrungsprofils bezüglich Ihrer bisherigen regionalen und/oder fachlichen Schwerpunkte senden. Wir bitten um Verständnis, dass Bewerbungsunterlagen nur zurückgesandt werden, wenn ein frankierter Rückumschlag beigefügt ist. Geschäftsstelle Bonn-Bad Godesberg |
Aufgaben 1 bis 4 0 von 100 Punkten
Konzept/Koordination: Felix Brandl | Barrierefreie Programmierung: Klaus Lofing - www.barrierefreiesweb.de
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