GOETHE-ZERTIFIKAT B2 - Modellsatz > Lesen
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 65 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Das Modul Lesen hat fünf Teile. Sie lesen mehrere Texte und lösen Aufgaben dazu. Sie können mit jeder Aufgabe beginnen.
Für jede Aufgabe gibt es nur eine richtige Lösung.
Schreiben Sie bitte Ihre Lösungen, indem Sie das entsprechende Auswahlfeld markieren.
Hilfsmittel wie zum Beispiel Wörterbücher oder Mobiltelefone sind in der Echtprüfung nicht erlaubt.
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 18 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Sie lesen in einem Forum, wie Menschen über Minimalismus im täglichen Leben denken. Auf welche der vier Personen treffen die einzelnen Aussagen zu? Die Personen können mehrmals gewählt werden.
In der heutigen Gesellschaft wird leider nur noch konsumiert. Es zählen Besitz und Leistung und das im Überfluss; das ist den Menschen wichtig. Ich sehe das anders, denn ich habe nur Sachen, die ich wirklich brauche. Ein Autokauf käme mir zum Beispiel nicht in den Sinn, ich bevorzuge das Rad oder gehe zu Fuß. Dabei geht es mir um meine Gesundheit und natürlich um die Umwelt. Eine größere Wohnung? Warum? – Meine Einzimmerwohnung ist fast leer: Bett, Tisch, zwei Stühle, Garderobe. Einen Kühlschrank brauche ich nicht. Auch als Veganer kann man genussvoll essen. Erdbeeren und Salat pflanze ich auf dem Balkon an. Wenn ich reise, dann mit Rucksack und Zelt, ohne Kamera und Schnickschnack. Bei Freunden daheim mit tollen Fotos angeben gibt mir nichts. Das hat nichts mit Geiz zu tun – das einfache Leben ist, was ich will.
Die gesamte Debatte über die richtige Lebensweise nervt mich: Warum auf etwas verzichten? Dinge können die schönste Nebensache der Welt sein! Am Abend kehre ich gern in meine Wohnung heim und am Wochenende lade ich lieber Freunde ein, um ihnen Bilder von meinem letzten Urlaub zu zeigen, als mich beim Sport abzumühen. Viel brauche ich nicht, um mich in den Großstädten der Welt wohl zu fühlen: ein bisschen Luxus im Hotel, interessante Ausstellungen und schick essen gehen. Viel nehme ich schon deswegen nicht mit, damit im Koffer genug Platz für die Einkäufe ist. Zu einem guten Steak sage ich nie nein. Gesund kann, muss Essen aber nicht sein – man lebt schließlich nur einmal. Mein Auto, ein Cabriolet, nutze ich jeden Tag beruflich, im Sommer am liebsten mit dem Dach offen. Bescheidenheit ist doch nur etwas für die Leute, die sich nichts leisten können.
Für mich ist es wichtig, sowohl gut zu mir als auch zu meiner Umwelt zu sein. Im Alltag versuche ich auf Fleisch zu verzichten und baue Kräuter am Fenster meines kleinen, aber feinen Appartements an. Ich genieße es, am Wochenende mit Freunden essen zu gehen, und wenn es mal nichts Vegetarisches gibt, esse ich ab und zu auch Fleisch. Zur Arbeit nehme ich am liebsten das Rad – das hält mich fit und ist nebenbei auch noch umweltfreundlich; bei Schnee und Regen sind dann aber doch die Öffentlichen angenehmer. Vielleicht mache ich irgendwann mal Carsharing, also Autos am Straßenrand mieten. Mit Geld hat das alles aber nichts zu tun. Es besteht für mich ein großer Unterschied zwischen Urlaub und Reisen: Im Urlaub gönne ich mir gerne etwas: Ein Sternehotel oder einen Einkaufstrip. Auf Reisen jedoch will ich Neues entdecken. Da erkunde ich Länder am liebsten mit Wanderungen.
Ich halte das für eine ziemlich deutsche Debatte! In keinem anderen Land wird so viel über das Thema “Richtig leben” diskutiert. Geld ist nicht alles, aber kann nicht schaden; z.B. für Bio-Produkte: Ich selbst kaufe Fleisch und Wurst auf dem Bauernhof ein, nicht nur der Natur und der Gesundheit zuliebe, es schmeckt einfach besser, und viel Fleisch esse ich sowieso nicht. Der Versuch, einfach und natürlich zu leben, ist bei der Ernährung leider nicht immer kostengünstig. Das Thema 'Auto' sehe ich eher nicht ideologisch: Für mich ist es in erster Linie ein Fortbewegungsmittel, das manchmal notwendig ist, manchmal auch einfach nur bequem. Wegen des Verkehrs benutze ich oft die Öffentlichen oder das Rad. Wohnungen habe ich zwei: eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt und zwar in Flussnähe, der Blick aufs Wasser ist mir wichtig. Für meine Reisen habe ich ein Wohnmobil mit allem Luxus. Da ist man völlig frei und hat doch immer alles Nötige dabei!
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 12 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Sie lesen in einer Zeitschrift einen Artikel über die Geschichte des Reisens. Welche Sätze a bis h passen in die Lücken 10 bis 15? Zwei Sätze passen nicht.
Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 12 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Sie lesen in einer Zeitung einen Artikel über das Verhalten von Kranken in Zeiten des Internets. Wählen Sie bei den Aufgaben 16 bis 21 die richtige Lösung a, b oder c.
Das Wartezimmer beim Arzt ist voll mit Menschen, Bakterien und verbrauchter Luft. Bevor sich ein Kranker zusätzliche Viren ins Gesicht husten lässt, bleibt er manchmal lieber zu Hause und sucht Rat beim Doktor im Netz. Der ist zwar meist virtuell, antwortet nur in wenigen Portalen auf konkrete Fragen, und Garantie übernimmt er sowieso keine.
Von den Deutschen suchen 38 Prozent bei Gesundheitsfragen Rat im Netz und klicken Gesundheitsportale an, fand man kürzlich heraus. Innerhalb der Europäischen Union war das Interesse nur in Schweden, Norwegen und in Finnland noch größer. Laut einer Studie gehört zu den meistgesuchten Krankheiten Diabetes, woran so viele Europäer leiden. Ebenfalls oft gesucht: Leiden, über die viele nicht gerne sprechen, auch nicht mit dem Arzt.
Je mehr das Krankheiten-Googeln zum Volkssport wird, desto stärker stellt sich für Politiker und Mediziner die Frage nach der Qualität des Angebots. Kann sein, dass dort Hilfe wartet. Kann aber auch sein, dass die Beschwerden sich nach der Lektüre schlimmer anfühlen als vorher.
Denn die Qualität ist in vielen Fällen richtig schlecht: lückenhafte oder veraltete Informationen und Widersprüche. Manchmal dienen die Texte und Bilder vor allem dazu, für ein Medikament oder eine Heilmethode zu werben. Wer sich stundenlang durch die Ergebnislisten klickt, landet auf Seiten von Krankenkassen, Vereinen, Pharmaunternehmen, Verlagen, Medizinern, Hobbyratgebern.
Die organisierte Ärzteschaft ist keineswegs grundsätzlich dagegen, wenn sich Patienten im Netz schlau machen. “Die Frage ist nur, wann sie es tun und wo sie suchen”, sagt
Claudia Becker vom Institut “Medizinisches Zentrum für therapeutische Qualität”. Dort hält man es für falsch, Krankheitssymptome, die man bei sich entdeckt hat, per Suchmaschine selbst zu diagnostizieren. “Wenn Patienten richtige und gute Informationen haben, vereinfacht das vieles.” Ziel ist dabei nicht das Verständnis fachlicher Details. “Aber Patienten können Ärzte später informiert fragen – und genau darum geht es.”
Wer Informationen unkritisch aufnimmt, für den bringt das Netz Gefahren statt Orientierung mit sich: Nicht wenige Versprechen auf Heilung sind Betrug. Auch Internetseiten und -foren, die Patienten über Selbsthilfe informieren,
sollten mit Vorsicht gelesen werden. “Es ist natürlich vorteilhaft, wenn Ratsuchende anonym von den Erfahrungen ebenfalls Betroffener profitieren können.Andererseits wissen sie nie, mit wem sie sich da gerade über hochsensible Dinge unterhalten.”
Eine gewisse Gefahr bestehe vor allem dann, wenn in Foren persönliche Daten wie Mail-Adressen, Telefonnummern oder Krankengeschichten abgefragt würden: “Immer wieder kommt es in Patientenforen vor, dass das Gespräch mit anderen Kranken insgeheim von Dritten benutzt wird: Oft wird man danach pausenlos mit unerwünschter Werbung der Gesundheits-Industrie bombardiert.”
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Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 12 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Sie lesen in einer Zeitschrift Meinungsäußerungen zu dem Lebensmodell “digitale Nomaden”. Welche Äußerung a bis h passt zu welcher Überschrift 22 bis 27? Eine Äußerung passt nicht. Die Äußerung a ist das Beispiel und kann nicht noch einmal verwendet werden.
Es hört sich im ersten Moment vielleicht etwas überraschend an – aber gerade für berufstätige Eltern hat das digitale Nomadentum Pluspunkte: Man kann seinen Kindern die Welt zeigen und sich tagsüber die Zeit für sie nehmen, die sie brauchen; gearbeitet wird dann eben nachts.
Amelie, Bonn
Die Gefahr, dass die eigene Leistung absinkt, ist einfach zu groß: Jede Arbeit braucht Struktur und das Gespräch mit Experten, um herauszufinden, ob man richtig liegt. Wenn jeder immer nur allein vor sich hin arbeitet, fehlt der Vergleich.
Eva, Berlin
Auch wenn es unter den Jüngeren heutzutage Mode ist, sich als digitale Nomaden zu verstehen – wieso möchte keiner mehr fest an einem Ort verankert sein? Woher weiß man denn sonst, wohin man gehört?
Inga, Hannover
Kaum jemand kann und will ständig allein am Computer vor sich hinarbeiten. Das Arbeiten in flexiblen Büros wäre eine Möglichkeit, einen ständigen Austausch möglich zu machen, fachlich wie menschlich. Aber man würde dabei hoffentlich nicht die Freiheit verlieren, weiterzuziehen, wenn und wann man will.
Steven, Greifswald
Diese Arbeitsform funktioniert nur ohne Familie und Verantwortung. Wer hat schon einen Partner, der ständig umziehen kann und will, weil er selbst digitaler Nomade ist? Und sobald eine gute Schulbildung für den Nachwuchs gesichert werden muss, hat dieses Arbeitsmodell mehr Nachteile als Vorteile.
Jan, Chemnitz
Es darf nicht vergessen werden, dass auch das Berufsleben aus mehr als nur Arbeit besteht: Mit wem wird die Mittagspause verbracht? Wer hat schon Lust, immer allein zu sein? Wer hat schon die Kraft, sich alle paar Wochen einen neuen Freundeskreis aufzubauen?
Sarah, München
Zeit- und raumflexibel zu arbeiten, wo und wann auch immer man will – vom Laptop, Smartphone oder Tablet aus – nennt man digitales Nomadentum. Das mag für manche zwar etwas traurig klingen, nach Verlust der Heimat, aber es ist das einzige dem 21. Jahrhundert angemessene Arbeitsmodell.
Janice, Magdeburg
Bei allen Vorzügen besteht doch die ständige Angst zu viel zu reisen und zu wenig zu schaffen. Es ist letztlich alles eine Frage des Charakters: Um sein eigener Chef zu sein, ist auf jeden Fall ein hohes Maß an Selbstorganisation und Selbstdisziplin notwendig.
Katharina, Stuttgart
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Prüfungszeit für nicht behinderte Kandidatinnen und Kandidaten: 6 Minuten
Die Prüfungszeit für behinderte Prüfungsteilnehmende ist in den “Durchführungsbestimmungen” geregelt.
Sie möchten an der Universität Bremen studieren und lesen die Studienordnung. Welche der Überschriften a bis h aus dem Inhaltsverzeichnis passen zu den Paragraphen 28 bis 30? Vier Überschriften werden nicht gebraucht.
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Aufgaben 1 bis 5 0 von 30 Punkten
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